1. die mengengenaue Ausgabe in der Einrichtung
2. Schnittstellenkommunikation zwischen Küche und Ausgabe
3. die genaue Bedarfsermittlung
4. die Anpassung der Portionsgrößen an den tatsächlichen Bedarf.
„Das klang zunächst einmal trivial und für alle Mitarbeiter vor allem nach viel Verwaltungsarbeit. Ein wichtiger Aspekt war daher, alle mit ins Boot zu holen und die Problematik offen anzusprechen,“ erläutert Wördemann.
Bei den Mitarbeitern kam die Idee aber gut an. Schnell wurde während des Prozesses allen Mitarbeitern klar, wo die Probleme auch im eigenen Haus liegen. So war es beispielsweise den Küchenteams nicht bewusst, wie viele Lebensmittel eigentlich weggeworfen werden. Nachdem die Speisen die Küche verlassen hatten, gab es früher nur wenige Rückmeldungen über zu große oder zu kleine Mengen. Die verbesserte Kommunikation zwischen den Küchenteams und den Mitarbeitern auf den Wohnbereichen machte sich schnell bemerkbar. Einheitliche Kellengrößen für die verschiedenen Gerichte wurden eingeführt, die auch auf den Wohnbereichen verwendet werden. Außerdem wurden tagesgenaue Bedarfsmeldungen eingeführt.
Die passgenauere Portionierung führte nicht nur zu weniger Lebensmittelabfall, sondern wurde auch von den Bewohnern positiv aufgenommen. Vielen waren früher die oft gut gemeinten, aber manchmal auch zu großen Portionen, viel zu viel.
„Heute kann bei Bedarf gerne etwas nachbestellt werden, auch wenn es im Einzelfall Mehrarbeit bedeutet“, so Wördemann.
Durch die Optimierung der kleinen Stellschrauben liegen die Ersparnisse inzwischen bei rund 30 Prozent. Der positive Effekt hat alle überzeugt. Deshalb wird das Projekt auch weitergeführt. Nicht um noch mehr einzusparen, sondern um die Prozesse zu schärfen, nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen und die Erkenntnisse sogar auf weitere Caritas-Einrichtungen auszuweiten. Die Ersparnisse können zudem die gestiegenen Lebensmittelpreise auffangen und es kann weiter in Qualität investiert werden. Und damit das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendungen bei allen Beteiligten bleibt, werden inzwischen durchsichtige Behälter für die Lebensmittelabfälle benutzt.