Vorgestellt: Das ist die neue Musical-Leiterin Kirsten Wolke

Die Musikschule Hamm hat eine neue Leiterin für ihre Musical-Abteilung. Kirsten Wolke ist seit Mitte Januar mit Leidenschaft bei der Sache.
Hamm – „Nicht so viel denken, einfach machen. Da kommt schon was bei rum. Wir alle können lernen. Man darf nur nie damit aufhören.“ Solche Sätze sagt Kirsten Wolke ihren Schülerinnen und Schülern immer wieder. Als Ermutigung. Damit sie sich etwas zutrauen; dranbleiben. Und dann eines Tages auf der Bühne über sich selbst hinauswachsen. Solche Entwicklungsprozesse zu fördern und zu begleiten, gehört für Kirsten Wolke zu den schönsten Aspekten ihres Berufs. Kürzlich hat die Tanz- und Gesangspädagogin aus Dortmund ihren Traumjob angetreten: In der Nachfolge von Anke Lux leitet sie die Musical-Abteilung der Städtischen Musikschule Hamm.
Seit Mitte Januar ist sie mit Leib und Seele dabei. Eine ruhige Zeit zum Einarbeiten? Kirsten Wolke winkt lachend ab. Sie startet lieber direkt durch: „Mir macht es riesigen Spaß, alles sofort mit Power anzugehen“, sagt sie fröhlich. Die Musicalcompanien der Musikschule Hamm kennt sie als Zuschauerin schon lange. Und nach den ersten Wochen der Zusammenarbeit ist sie mehr denn je von den Qualitäten der Aktiven überzeugt: „Sie sind großartig!“
Musikschule Hamm: Für Kirsten Wolke gehört tanzen zum glücklich sein dazu
Tanz und Gesang, das ist für Kirsten Wolke viel mehr als ‚nur’ ein Beruf: Es gehört für sie zu einem glücklichen Leben dazu, schon von Kindesbeinen an. „Mein Opa hatte eine ADTV Tanzschule. Meine Mutter war Tanzpädagogin“, erzählt die gebürtige Hannoveranerin über ihre familiären Prägungen. „Ich wollte immer beides: Die Tradition, also das Tanzen, aber auch etwas eigenes, das Singen.“
Als Vierjährige begann sie mit klassischem Ballett. Im Schulchor der Grundschule sang sie die ersten Solos. Der Chorleiter ermunterte sie, im Mädchenchor Hannover vorzusingen. „Damals wusste ich gar nicht, was das bedeutet“, erzählt Kirsten Wolke schmunzelnd über ihre Anfänge in dem international renommierten Kinder- und Jugendchor. „Im Nachhinein betrachtet war es sicher gut, dass ich so unbefangen war. So konnte ich mich einfach drauf einlassen.“

Eine Ausbildung mit Höhen und Tiefen
Nach dem Abitur erging es Kirsten Wolke dann wie vielen anderen Jugendlichen. Die wegweisende Frage: „Was will ich werden?“, verlangte nach einer Antwort. „Da überlegt man, was man kann“, bringt sie ihren damaligen Entscheidungsprozess auf den Punkt. Ihre Antwort: Tanzen natürlich, und singen. Schon seit Jahren hatte sie ihre Mutter beim Unterrichten unterstützt, eigene Kurse geleitet und war mit dem Mädchenchor Hannover bei Konzerten im In- und Ausland aufgetreten.
Kirsten Wolke studierte Tanz in Hamburg und sattelte anschließend ein Gesangsstudium in Münster drauf. Momente des Zweifels, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist, gab es nur kurz: Etwa, als ein Orthopäde ihre Knie als „zu schwach für eine Tanzkarriere“ bezeichnete. Oder als eine Professorin, bei der sie Gesangsstunden nehmen wollte, über ihre Stimme urteilte, die sei zwar schön, aber zu leise.
Musical-Leiterin Wolke: Hürden sind dazu da, um überwunden zu werden
Hürden? Sind dazu da, um überwunden zu werden. Die Zweifel anderer? Gut dafür, sich der eigenen Wünsche und des eigenen Willens zu vergewissern, findet die 49-Jährige. „Die Knie halten immer noch“, sagt sie. „Und meine Stimme habe ich mit der richtigen Technik weiterentwickelt.“
Am Theater in Münster tanzte und sang Kirsten Wolke in zwei großen Musicalproduktionen. „Das war eine gute Erfahrung. Aber danach wusste ich: Ich stehe zwar gerne auf der Bühne, aber viel lieber unterrichte ich.“ Menschen zu befähigen und sie fürs Tanzen und Singen zu begeistern, ist ihr Ding. An der Städtischen Musikschule Herdecke unterrichtete sie eine Gesangs- und eine Tanzklasse. Die Tanz- und Gesangspädagogin hat auch selbst schon Texte für Musicals geschrieben; meistens ihren Schülerinnen und Schülern auf den Leib: „Damit sie sich entwickeln konnten.“
Kirsten Wolke hat für Hamm große Pläne
Außerdem leitet sie mehrere Chöre. Die lud sie übrigens auch während der Coronazeit weiter zu Proben ein. Erst online. Und später dann, als es erlaubt war sich draußen zu treffen, zu Chorproben unter freiem Himmel. Manchmal sangen sie unter Regenschirmen. Und auch vor gackerndem Publikum im Federkleid: den Hühnern im Garten eines Chormitglieds. „Es war für alle nicht leicht, das so zu machen. Ich hab’ immer wieder gesagt: ‚Ihr haltet das aus. Bleibt dabei.’ Als wir das erste Mal wieder zusammenkamen, um die Stücke, die wir online eingeübt hatten, gemeinsam zu singen, gab es Freudentränen.“
In Hamm möchte Kirsten Wolke nach und nach die vielen Ideen umsetzen, die förmlich aus ihr heraussprudeln. Natürlich werde es die beliebten Weihnachtsmusicals weiter geben, versichert sie. Und wenn sie ganz groß träumt, wünscht sie sich für die fernere Zukunft: Irgendwann mal ein Musical mit Orchester zu machen. „Das fände ich supergenial.“