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Zu viel Schlamm: Kurparkteiche sollen aufwendig saniert werden

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Von: Markus Hanneken

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Grüne Kurparkteiche in Hamm, hier im Juli 2018.
So grün wie hier im Juli 2018 sind die Kurparkteiche zwar selten - doch steht das Bild beispielhaft für mögliche Folgen von Licht- und Sauerstoffmangel unter der Wasseroberfläche. (Archivbild) © Hendrik Wiemer

Mit einer fast zwei Millionen Euro teuren Maßnahme sollen die Kurparkteiche in Hamm gereinigt und saniert werden. Die Stadt spricht von einer „Frischzellenkur“. Und die ist tatsächlich nicht alltäglich.

Hamm - In den drei Teichen im Kurpark der Stadt Hamm haben sich eindrucksvolle Schlammschichten angesammelt. Sie sind von außen zwar selten sichtbar, aber teilweise mehr als einen Meter dick. Diese 9000 Kubikmeter Faulschlamm verändert die Wasserqualität schleichend zum Schlechten. Mit einem technisch anspruchsvollen und entsprechend teurem Verfahren will die Stadt dem im kommenden Jahr gegenwirken - die Planung hat bereits begonnen.

Vorrangig verantwortlich für die extreme Verschlammung sind die trockenen Sommer der vergangenen Jahre. Im August 2022 sei der Wasserstand örtlich auf wenige Zentimeter abgesunken, der Sauerstoffgehalt fiel auf einen kritischen Wert. Ein Fischsterben habe nur durch ein Umpumpen von Wasser aus der Ahse in die Kurparkteiche verhindert werden, erinnert die Stadt in einer Mitteilung.

Schlamm in Kurparkteichen: wenig Sauerstoff, mehr Algen

Die eingangs genannten Zahlen wurden im Herbst 2022 mittels einer so genannten Schlammspiegelmessung ermittelt. „Der Schlamm hat sich durch jahrzehntelangen Nährstoffeintrag – beispielsweise durch verrottende Blätter – gebildet“, erklärt Daniela Müller aus Tiefbau- und Grünflächenamt der Stadt Hamm. Das führe zu mehr Algenwachstum und sauge Sauerstoff heraus. Müller: „Deshalb ist es wichtig, dass wir die Teiche entschlammen und ihnen dadurch mehr Wasservolumen zurückgeben.“

Auf dem Papier ist der Plan bereits grob skizziert. Am 20. Juni soll er dem Stadtrat vorgelegt werden. Gibt dieser grünes Licht, wird die Verwaltung ein Ingenieurbüro für die Ausarbeitung der rund 1,7 Millionen Euro teuren Maßnahme beauftragen. Die eigentliche Durchführung mit möglichst kleinen Eingriffen in die Teiche und den Park soll im Sommer 2024 erfolgen.

Schlamm in Kurparkteichen: So funktioniert die Sanierung

Das technisch anspruchsvolle Verfahren erklärt die Pressestelle der Stadt wie folgt:

Ein Einbau des abgeschöpften Materials auf dem leergezogenen Areal des früheren MRV sei wegen der geringen Schadstoffbelastung - unter anderem Salze und Schwermetalle - nicht möglich, erklärt die Stadt. Die Verwertung und die Entsorgung des Schlamms sollen deswegen gemeinsam mit der Entwässerung vergeben werden.

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