Dreh- und Angelpunkt für das Vorhaben ist die Weststraße 36, das Gebäude, in dem sich einst die Mayersche Buchhandlung befand und das jetzt durch eine Galerie auf Zeit belegt ist. Oberbürgermeister Marc Herter sprach beim Pressetermin vor Ort von einer „Schlüsselimmobilie“. Für die geplante Aufwertung und Verbreiterung der Rödinghauser Straße ist zwingend ein Eingriff in das Gebäude erforderlich. Dafür wird der westliche Teil zur Gasse zurückgebaut.
Das neu entstehende Gebäude auf den heutigen Parkflächen an der Ritterstraße ist in seiner Gebäudeflucht etwas zurückgenommen, so dass hier eine Platzsituation, eventuell mit Gastronomie im Erdgeschoss entstehen kann. Nach der Aufwertung der Weststraße durch neue Möblierung soll sich diese auch in der Rödinghauser Straße fortsetzen. Ein einheitlicher Bodenbelag soll den neuen Platz und das B-tween verbinden.
Die Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm (SEG) ist seit Anfang 2021 Eigentümerin von 9/10tel Miteigentumsanteilen am Objekt sowie alleinige Eigentümerin des angrenzenden Parkplatzes Ritterstraße. Der Erwerb war zwingend notwendig, um hier ganzheitlich agieren zu können. Er ist das Ergebnis langer Verhandlungen unter der Regie von SEG-Geschäftsführer Martin Zerle. Das Vorhaben geht weit in die Hunsteger-Ära zurück und ist ein Teil einer ganzen Reihe von Maßnahmen zum Umbau der Innenstadt.
Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus „Rödinghaus“ an der Weststraße 36 wurde am 7. September 1984 eingeweiht – also lange vor der Ritterpassage (1998) und dem Allee-Center (1992). Baubeginn war Anfang 1983. Die Bauherrengemeinschaft investierte damals 10 Millionen Mark. Allein die Firma Dolle war bei der Eröffnung mit drei Betrieben vertreten: Café im 1. Obergeschoss, Bäckerei und Feinkost. Hinzu kamen mehrere Textiler. Dem Neubau gewichen war das ehemalige „Café Schulte“, das im November 1953 unter diesem Namen eröffnet hatte.