Minimalistischer Wohntrend
Hamm gibt grünes Licht für Tiny Houses - zwei Standorte für Mini-Häuser gefunden
Hamm - Immer mehr Menschen leben alleine. Schon 2017 lag die Zahl der Ein-Personen-Haushalte in Hamm bei mehr als 39 000. Tendenz: steigend. Gleichzeitig wird Mieten teurer. Eine Alternative zum herkömmlichen Wohnungsmarkt können Tiny Houses sein.
In denen lässt sich ohne viel Hab und Gut günstig und platzsparend leben. Sie eignen sich daher für junge Menschen, Singles oder ältere Alleinlebende. Solche Häuser sind selten größer als 40 Quadratmeter und damit auch interessant für Menschen, die sich verkleinern oder die einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen wollen.
Noch aber gibt es in Hamm keinen Platz für die eigenen vier Wände im Mini-Format – und das, obwohl mit der Tischlerei Diekmann einer der in Deutschland führenden Produzenten solcher Häuser in Hamm sitzt. Jetzt könnte allerdings Bewegung in die Sache kommen.
Noch keine finale Entscheidung
Die Idee, eine Tiny-House-Siedlung in Hamm zu errichten, geistert nach WA-Informationen schon seit mehreren Monaten über die Flure der Verwaltung. „Wir haben das geprüft. Zwei Standorte kommen dafür in Hamm aktuell in Frage“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann auf Anfrage. Welche Standorte das sind, wolle er derzeit nicht preisgeben, weil noch nichts final entschieden sei.
In Hamm gebe es durchaus einen Bedarf für solche Wohnräume, erklärt Stadtbaurätin Rita Schulze Böing. Bei der Suche nach geeigneten Standorten habe die Verwaltung alle verfügbaren Flächen durchs Raster laufen lassen.
Für Nischenflächen eine "gute Option"
„Zu großen Wohngebieten wie den ehemaligen Cromwell Baracks passt das sicher nicht, da sind die Grundstücke zu groß. Das wäre nicht sinnvoll. Aber auf Nischenflächen sind Tiny Houses eine gute Option“, so Schulze Böing. Um ein Tiny House zu errichten, müssten die gleichen Voraussetzungen erfüllt werden, wie bei einem herkömmlichen Bau. Es brauche den passenden Baugrund sowie eine Baugenehmigung, Anforderungen an Statik und Brandschutz müssten eingehalten werden.
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Was bei Tiny Houses zu beachten ist
FDP freut sich über Initiative
Bei der Hammer FDP rennen die Planer der Verwaltung mit ihren Überlegungen offene Türen ein. „Viele Menschen beginnen jetzt, darüber nachzudenken, wie sie in Zukunft leben wollen. Dafür sollte man ihnen auch in Hamm Wohn-Alternativen anbieten“, sagt Gruppensprecher Ingo Müller. „Das Schöne ist, dass in solchen Siedlungen auch generationenübergreifendes Leben möglich ist. Der Student lebt Tür an Tür mit der Oma“, so Müller.