„Wir haben ganz viel ausprobiert. Wir haben damit angefangen, dass wir unsere Botanicals – so heißen die Zutaten bei Gin – in reinen Alkohol eingelegt haben. Wir haben bestimmt 60 bis 70 verschiedenen Zutaten ausprobiert, bis wir nachher das hatten, was wir haben wollten. Das hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Graf.
Die Entscheidung fiel dann neben Wacholder auf Gurke, Limette, Rosmarin und verschiedene Apfelsorten. Alles von Biohöfen aus der Region. Unter anderem auch die Apfelsorte „Keulemann“ – die dem Bio-Dry-Gin schließlich auch seinen Namen gab. „Die Namensfindung war ein langer Prozess. Da haben wir viele Sachen durchgespielt. Am Ende sind wir dann bei ,Herr Keulemann’ gelandet. Ich glaube, der passt ganz gut“, erklärt Graf.
Hergestellt wird der Gin nicht in der eigenen Küche oder Garage – „das ist in Deutschland auch gar nicht erlaubt“, erklärt Matze Dröge – sondern in der Traditionsbrennerei Ehringhausen in Werne. In einer großen Destille aus Kupfer werden die in Alkohol eingelegten Früchte und Kräuter dort einzeln destilliert. „Das ist zwar sehr aufwendig, sorgt aber für ein besseres Aroma“, erklärt Brennmeister Georg Glitz-Ehringhausen. Grundlage für den Gin ist übrigens der hauseigene Bioweizenkorn.
Zwei Monate ist der Gin in einem Edelstahlfass gereift. In den nächsten Tagen wird er in 600 Steinzeugflaschen abgefüllt – Alkoholgehalt: 44 Prozent. „Jede Flasche beschriften wir dann von Hand, also weiß der Kunde, die wievielte Flasche er in den Händen hält“, erklärt Timo Schirmer. Weil alle Zutaten Bio sind, hat der Hammer Gin auch ein Bio-Siegel.
Für die Freunde soll der eigene Gin ein nebenberufliches Projekt bleiben. Schirmer ist Geschäftsführer vom Aquafun in Soest, Graf ist Versicherungskaufmann und Dröge arbeitet als Journalist beim NDR. „Es ist super spannend, sich damit zu befassen. Keiner von uns wusste zum Beispiel, wie Gin in Supermarktregale kommt. Wir lassen uns jetzt darauf ein und gehen den Weg weiter“, sagt Dröge.
Die ersten Partner haben die Hammer schon gefunden: Ab dem 3. September gibt es den Gin in „Schürmanns Genusswelten“, auch das Gut Sternholz wird ihn auf die Karte setzen. „Wir verhandeln aktuell auch noch mit weiteren möglichen Partnern“, erklärt Dröge. Der Gin kann auch auf der Internetseite vorbestellt werden.