1. wa.de
  2. Hamm

Glätte erwischt Hamm vorbereitet - Feuerwehr im Brandmelde-Einsatz

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Markus Hanneken

Kommentare

Die arg strapazierte B63 soll in weiten Teilen gestreut werden.
Am Montag schon früh im Volleinsatz: die Salzstreuer des ASH in Hamm. (Archivfoto) © Andreas Rother

[Update 12.20 Uhr] Der Wetterwechsel in Hamm ist weitgehend schmerzfrei vollzogen. Zwar war es hier und da am Montagmorgen noch glatt, doch Probleme hielten sich in Grenzen. Hier und da machten allerdings Sprinkleranlagen Ärger.

Hamm - Viel „Tatütata“ war am Montagmorgen vor und während des Berufsverkehrs und des Schulbeginns in der noch dunklen Innenstadt von Hamm zu hören. Doch dramatische Situationen - die angesichts der Glättewarnung möglich gewesen wären - gab es offenbar nicht, wie Nachfragen zeigten. In Teilen des Landes sah das allerdings anders aus, in Bergkamen wurden sechs Menschen bei einem Glätteunfall verletzt.

Die Hammer Polizei wurde in den Frühstunden zu insgesamt acht witterungsbedingten Unfällen gerufen, sagte ihr Sprecher Daniel Siegesmund. Dabei sei allerdings niemand verletzt worden. Zusammengerechnet liege der Sachschaden im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich.

Im Linienbusverkehr kam es zu keinen nennenswerten Einschränkungen. Ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale der Stadtwerke nannte die Situation den ganzen Montagmorgen über „einwandfrei“. Wer mit der Bahn fahren will oder muss, kann sich mit einem Klick auf diesen Link über die aktuellen Ankunfts- und Abfahrtzeiten am Hauptbahnhof Hamm informieren.

Wetterwechsel in Hamm: Streuflotte im Einsatz

Dass besonders die Straßen nicht zu Eisbahnen wurden, ist auch dem Einsatz der städtischen Streuflotte zu verdanken sein. Ab Mitternacht waren zwei Großstreuer des ASH im Einsatz, ab 2.30 Uhr erfolgte ein Volleinsatz mit allen Winterdienstfahrzeugen: also acht Groß- und neun Kleinstreuern. In der Nacht und am Morgen seien vor allem gepflasterte Flächen – wie etwa der Marktplatz in Bockum-Hövel und die Fußgängerzone – sowie teilweise Fuß- und Radwege glatt gewesen, teilte Stadtsprecher Tom Herberg mit. Der aktuelle Einsatz endete um 8 Uhr. Im Nachgang beklagten sich allerdings einige Leser über eisglatte Fuß- und Radwege, zum Beispiel an der Warendorfer Straße und am Sachsenring.

Schon am Samstag sei der ASH von 3.30 Uhr bis 11 Uhr im Volleinsatz und ab 14.45 Uhr wieder mit einigen Streuern im Einsatz gewesen, ergänzte Herberg. 

Wetterwechsel in Hamm: Brandmelder alarmieren Feuerwehr

Das schnelle Tauen hat in der Nacht von Sonntag auf Montag auch die Feuerwehr auf Trab gehalten. Gleich fünf Mal musste sie ausrücken, weil Brandmeldeanlagen und Sprinkleranlagen auslösten. Gemeldet wurden die Vorfälle im Bereich des Kaufland-Centers im Westen, im Hellweg-Baumarkt, bei Voest-Alpine (dort gleich zweimal) sowie im St.-Josef-Krankenhaus. Nach Auskunft von Pressesprecherin Alexandra Janiel waren die wenigen verbliebenen Patienten nicht betroffen: Gegen 3 Uhr habe es einen Rohrbruch in einem der nicht mehr genutzten Abteilungen gegeben, auch der Umzug sei nicht beeinträchtig worden.

Ursächlich für das folgenreiche Phänomen ist folgender Vorgang, wie Christian Hellmann von der Feuerwehr erklärt: Das Wasser in den Löschanlagen der Gebäude war offenbar nicht mit ausreichend Frostschutzmittel durchsetzt, sodass die Leitungen zufroren. Als sie dann in der Nacht auftauten, kam es zum Druckverlust. Das führt automatisch zum „Löschversuch“, bei der Feuerwehr schlägt die Alarmmeldung „Brandverdacht“ auf.

Wetterwechsel in Hamm: Rohrbruch in Uentrop geflickt

Schon im Lauf des Sonntags mussten Techniker des Stadtwerke nach Uentrop fahren, um infolge der klirrenden Kälte einen mutmaßlichen Wasserrohrbruch zu flicken. Tatsächlich sei ein T-Stück - das ist ein Verteilerstück - undicht gewesen, sagte Unternehmenssprecherin Cornelia Helm im Nachgang. In diesem Fall hatten etwa 40 Haushalte über einige Stunden kein frisches Wasser. Die Wiederherstellung erfolgte noch am Sonntag.

In Uentrop wurde ein Wasserrohrbruch repariert.
In Uentrop wurde ein Wasserrohrbruch repariert. © Sabine Begett

Grundsätzlich könne so etwas bei hohen Minusgraden immer mal passieren, weil der Boden - vor allem wenn es wieder taue - in Bewegung gerate. Weitere Meldungen dieser Art am Wochenende seien ihr aber nicht bekannt, so Helm.

Kleinere Probleme gab es bei der Zustellung unserer gedruckten Zeitung. Alle Leser, die noch immer warten, können heute das E-Paper kostenlos abrufen (hier klicken).

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob die akute Unwetterwarnung (Glatteisgefahr) am Morgen um 5 Uhr auf. So schön wie in den vergangenen Tagen wird es am Montag und in den kommenden Tagen jedoch nicht mehr werden. Im Gegenteil: Bei deutlich milderen Temperaturen als zuletzt bleibt es bis auf Weiteres bedeckt, und phasenweise wird es weiter regnen.

Auch interessant

Kommentare