Betreiber haben die Nase voll
Aus für Hammer Give-Box - Ärger über unverschämte „Kunden“
Die Give-Box in Westtünnen hat geschlossen, und zwar nicht nur wegen Corona, sondern für immer. Das Verhalten einiger Nutzer ließen den Betreibern offenbar keine andere Wahl.
Westtünnen – Silvia Charwat, die Inhaberin des Shops der 100 Stoffe an der Von-Thünen-Straße, bestätigte das Aus für die selbstlose Inititiave. Ihre Garage war zu einer Give-Box umfunktioniert worden.
Das Prinzip war einfach. Jeder, der etwas Brauchbares und gut Erhaltenes abgeben wollte, konnte es dort seit der Eröffnung im Frühjahr 2019 abgeben. Und wer auf der Suche nach Kleidung, Haushaltsgegenstände, Spielsachen oder Ähnlichem war, konnte sich hier zu den vorgegebenen Zeiten etwas mitnehmen. Eine Art Tauschbörse am Straßenrand also.
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit wäre die Give-Box für viele wieder ein willkommene Gelegenheit gewesen, Menschen mit wenig Geld eine Freude zu machen. Doch Silvia und Alexander Charwat hatten längst die Nase voll. Die gut gemeinte Aktion brachte mehr Ärger ein als ihnen lieb war.
Give-Box in Hamm geschlossen: die wichtigsten Gründe
Unter anderem habe es Beschwerden von Nachbarn gegeben, meinte Charwat. Zudem nutzten einige die Give-Box offenbar, um ihr Gerümpel loszuwerden. So blieben die Betreiber auf vielen Dingen sitzen, die sie schließlich auf eigene Kosten entsorgen mussten, damit die Regale in der Garage nicht zu unübersichtlich wurden.
Andere schienen die Aktion ausnutzen zu wollen. So beobachtete Silvia Charwat, dass „Kunden“ jeden Tag aufs Neue kamen und dabei weit mehr Dinge mitnahmen, als für den Privatgebrauch vorstellbar. „Dafür haben wir das ja nicht gemacht“, sagt sie enttäuscht.
Give-Box in Hamm geschlossen: so nicht vorgestellt
Offenbar sei eine solche Aktion in Hamm nicht umsetzbar, fasste Charwat zusammen und erinnerte an die Give-Box an der Alleestraße im Hammer Süden. Auch sie war aus ähnlichen Gründen abgeschafft worden.
„Wir haben es uns so nicht vorgestellt. Wir haben sortiert, eingeräumt und aufgepasst, unsere Zeit investiert. Wir haben es auch gerne gemacht, aber wir haben uns nun dazu entschieden, es nicht weiter zu machen.“