Die Täter sollen niederländisch mit möglicherweise arabischem Akzent gesprochen haben – was ins Profil der Serie von Automatensprengungen der letzten Jahre in NRW passen würde. Vielfach stammten die Täter aus den Niederlanden und waren mit hochmotorisierten Fahrzeugen unterwegs gewesen.
Von dem Fiat aus Bockum-Hövel fehlte am Montag noch jede Spur. Das Fahrzeug wurde nicht gefunden – schlechtestenfalls hätte das ein ausgebrannter Pkw auf einem abgelegenen Feld- oder Waldweg sein können. In Hamm sei eine „zweistellige Zahl“ von diesem Pkw-Typ mit grauer Farbe zugelassen, teilte die Polizei mit.
Der Coup in der Kaufland-Filiale war für die Täter jedenfalls nichts umsonst gewesen. „Es wurde Beute gemacht. Zur Höhe machen wir keine Angaben“, hieß es von der Polizei. Nicht alles Geld wurde auch mitgenommen. Geldscheine säumten den Boden im Eingangsbereich des Einkaufsmarktes, als die Ermittler wenige Minuten nach der Sprengung am Tatort eintrafen.
Der Geldautomat war offenbar mit Tintenpatronen gesichert, die das Geld nach einer Sprengung unbrauchbar machen sollen. Das System mit der Sicherheitstinte wurde ausgelöst – auch das wurde von der Polizei bestätigt. Ob die Täter den Automaten mit Gas oder Sprengstoff in Luft jagten, stand am Montag noch nicht fest. Die Auswertung der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) lag noch nicht vor.
Seltsam: Anfang Dezember wurde im ostwestfälischen Warburg (Kreis Höxter) ebenfalls ein Geldautomat gesprengt. Drei Täter entkamen damals mit einem schwarzen AMG-Mercedes mit Hammer Kennzeichen. Das Nummernschild war an dem Tatabend in Bockum-Hövel – nur wenige hundert Meter von der Kaufland-Filiale – gestohlen worden.
Ein vierter Täter schaffte es damals nicht bis zum Fluchtauto. Der Mann wurde festgenommen. Es handelt sich um einen 28-jährigen Niederländer. Die Ermittlungen in dem Fall sind nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft Paderborn noch nicht abgeschlossen. Die übrigen drei Täter sind bislang nicht gefasst.