Unseriös auf Unterschriftenfang
Getarnt als Stadtwerke-Mitarbeiter: Falsche Energieberater am Telefon
In Hamm werben dieser Tage wieder Energieberater um die Gunst beziehungsweise eine Unterschrift potenzieller neuer Kunden. Manche geben sich dabei rechtswidrig als Mitarbeiter der Stadtwerke aus. Die Polizei und die Stadtwerke geben Tipps zum richtigen Verhalten.
Hamm – Es klang wohl im ersten Moment ganz nett, als sich in dieser Woche ein Energieberater telefonisch bei einer Hammerin meldete und mit ihr einen Beratungstermin vereinbarte. Doch der Frau aus der Stadtmitte kamen Zweifel – zu viel hatte sie über Betrugsmaschen gehört, bei denen sich Menschen mit Verkaufs- oder Beratungsgesprächen Zutritt zu fremden Wohnungen verschaffen und diese ausrauben.
Sie meldete sich also bei Stadtwerken und Polizei, um den vermeintlichen Energieberater zu überprüfen. Und diese warnen vor dem unseriösen Vorgehen mancher Vertreter.
Stadtwerke Hamm: Die Maschen mancher Vertriebsdienstleiter sind nicht neu
Die Masche im konkreten Fall: Der angebliche Energieberater bot im Namen der Stadtwerke Hamm Termine für eine Energieberatung bei den Kunden zuhause an. In Wahrheit handelte es sich um einen Mitarbeiter eines Vertriebsdienstleisters, der quasi als Subunternehmer für einen nicht genannten Energieversorger die „Klinken putzt“. Derartige Beratungsgespräche zu vereinbaren und zu führen ist an sich nicht verboten, wie Malte Gerwin von der Hammer Polizei sagt. Dass sich der Mann allerdings als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgab, ist rechtswidrig.
„Viele Anbieter versuchen, über den guten Namen der Stadtwerke mit Leuten Beratungstermine zu vereinbaren“, erklärt Stadtwerkesprecherin Cornelia Helm.
Stadtwerke Hamm: Die „richtigen“ Mitarbeiter sind online mit Namen und Foto zu sehen
Helm versichert, dass die Stadtwerke nicht einfach so bei Kunden anrufen und Termine vereinbaren. Nur, wenn Kunden aktiv auf die Stadtwerke zugehen und nach einem Beratungstermin fragen, käme ein Termin zustande. Im Zweifelsfall gilt aber: Alle Energieberater der Stadtwerke Hamm sind auf der Internetseite des Unternehmens mit Foto und Namen abgebildet. Zudem könne man auch jederzeit bei den Stadtwerken unter 274-0 anrufen, um sich abzusichern, betont Helm. Auch wichtig zu wissen: Mitarbeiter der Stadtwerke haben immer einen Dienstausweis dabei.
Es ist nicht neu, dass sich Energieberater als Mitarbeiter eines anderen Unternehmens ausgeben. Schon häufiger seien Firmen deshalb abgemahnt worden, erklärt die Unternehmenssprecherin.
Grundsätzlich sollten sich alle Hammer merken: Egal, ob es ein vermeintlicher Energieberater, Vertreter oder Handwerker ist: Wenn sich unbekannte Mitarbeiter, egal welcher Firma, ankündigen oder einfach vor der Haustür stehen, sollte man grundsätzlich eine gesunde Portion Misstrauen gegenüber Fremden zeigen – so, wie die Hammerin aus der Stadtmitte es bei dem Energieberater gemacht hat. Durch die Gespräche mit der Polizei und den Stadtwerken wusste sie wenigstens, woran sie war.
Stadtwerke Hamm: Das rät die Polizei bei Betrug an der Haustür
Mit einigen Verhaltensregeln kann man sich vor möglichem Betrug schützen. Polizeisprecher Malte Gerwin rät:
- „Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den Türspion oder durchs Fenster genau an.“
- „Öffnen Sie die Tür nur bei vorgelegtem Sperrriegel.“
- „Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.“
- „Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. „
- „Zudringliche Besucher sollten energisch abgewehrt werden: Sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.“