Betreiber Ludger Kapschak äußert sich
Gastro-Schulbus am Bahnhof ist weg - Das sind die Gründe
Ein gelber Schulbus sollte die viel diskutierte Belebung des Hammer Bahnhofsvorplatzes durch Gastronomie bringen. Nun ist der Bus samt Würstchenbude verschwunden - und er wird auch nicht wiederkommen.
Hamm – Betreiber Ludger Kapschak führte in erster Linie gesundheitliche Gründe dafür an, dass es mit dem umgebauten US-Schulbus vor dem Hauptbahnhof nicht weitergeht. Nach einem Unfall mit langwierigen Folgen sehe er sich nicht in der Lage, das Geschäft so fortzuführen, wie es ursprünglich gedacht gewesen sei, sagte Kapschak auf Anfrage.
Im Juni 2019 war der Bus als Gastro-Bus an den Start gegangen. Kapschak war mit dem Konzept angetreten, drinnen und draußen Westfälisches und Kuchen zu servieren. Er war als Sieger aus einem dem Bewerbungsverfahren hervorgegangen, das Stadt und Stadtmarketing für die Ansiedlung einer Gastronomie am Bahnhof ins Leben gerufen hatten. Ein Dreivierteljahr später ist nun Schluss. Der Bus war mehrfach Ziel von Vandalen, sogar schon vor der Inbetriebnahme.
Konzept überhaupt tragfähig?
Es stellt sich die Frage, ob – abgesehen von Krankheit – das Konzept in dieser Form tragfähig war und ob eine Gastronomie an dieser Stelle überhaupt Potenzial hat. Kapschak räumte ein, dass es ein durchaus schwieriges Geschäft gewesen sei. „Bei schönem Wetter hat es funktioniert“, sagt er, „an Samstagen mit Fußball auch“. Zur Kundschaft hätten unter anderem ebenso Studenten der SRH gehört wie auch Pendler aus dem Bahnhof. Aber reicht das? „An den guten Tagen müssen die besucherschwachen mitfinanziert werden“, sagt er. „Da hat man schnell mehr Ausgaben als Einnahmen.“
Von den ursprünglich angedachten Öffnungszeiten montags bis samstags von 8 bis 20 Uhr verabschiedete sich Kapschak relativ schnell. In den vergangenen Wochen blieb der Bus ganz zu. Eigentlich war an einen Ganzjahresbetrieb gedacht. Im Nachgang erweiterte Kapschak das Inventar um eine Würstchenbude. Ursprünglich war das nicht vorgesehen, schaffte aber wohl ein – notwendiges – breiteres Angebot.
Verschiedene Pläne gestoppt
Knud Skrzipietz vom Stadtmarketing Hamm, der den Wettbewerb und das Projekt federführend begleitet hatte, bedauerte die Entwicklung, machte aber gleichzeitig deutlich, das gesundheitliche Fragen absolute Priorität hätten. Vieles, was mit den umliegenden Instituten wie Zentralbibliothek, VHS und Museum in Vorbereitung gewesen sei, könne nun nicht mehr umgesetzt werden.
„Nach wie vor sehe ich Potenzial, die Aufenthaltsqualität auf dem Platz durch Gastronomie zu steigern“, so Skrzipietz. Dazu gehöre ein Bereich mit Sitzplätzen, wie ihn Kapschak durchaus ansprechend eingerichtet hatte. Wie es nun weitergeht, ob möglicherweise der Mitbewerber noch Interesse hat und zum Zuge kommt, müsse sich in weiteren Gesprächen zeigen. In der kommenden Woche werde das Thema in nichtöffentlicher Sitzung in der Bezirksvertretung Mitte behandelt, kündigt Skrzipietz an.
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