Mitarbeiter in Quarantäne
Erhöhter Schutz: Spielen in Hammer Kitas immer wieder eingeschränkt/Eltern äußern Verständnis
Jede siebte Kita musste laut Familienministerium wegen positiver Corona-Tests verkürzte Öffnungszeiten anbieten oder zwischenzeitlich schließen. In Hamm sollen berufstätige Eltern und ihre Kinder aber möglichst wenig darunter leiden.
Hamm – Mehr als 15 Prozent der rund 10.500 Kindertageseinrichtungen in NRW waren im November von Corona-bedingten Schließungen betroffen. Entwarnung gibt es weiterhin keine.
Wegen Corona sollen Kinder verschiedener Kita-Gruppen nicht mehr miteinander spielen. Gerade in der Früh- und Spätbetreuung wäre das eigentlich der Fall. Verkürzte Betreuungszeiten sind deshalb die Folge von positiven Coronafällen innerhalb einer Kita-Gruppe. Fallen Erzieher wegen Quarantäne aus, können diese Leerstellen nicht einfach gefüllt werden, die Sozialpädagogen sollen ebenfalls nur in einer festen Gruppe arbeiten. Vertretungen durch Kollegen aus anderen Gruppen werden vermieden, um den Infektionsherd zu minimieren.
Verkürzte Betreuungszeiten
„Wenn keine Mitarbeiter da sind, können auch keine Kinder betreut werden“, sagt Jutta Heinert, Geschäftsführerin vom evangelischen Kirchenkreis Hamm. Zu diesem Träger gehören insgesamt 39 Kitas. Auch hier sei es immer wieder zu verkürzten Betreuungszeiten und geschlossenen Gruppen gekommen.
„In den Kitas gab es eine hohe Dynamik. Wir mussten uns anpassen. Das war höchst anstrengend für alle Beteiligten“, so Heinert. Sind alle Fachkräfte einer Kita-Gruppe von einer Quarantäne betroffen, so kann die Betreuung in diesem Zeitraum nicht stattfinden. Zuletzt habe sich die Situation in den Kitas gebessert, die meisten evangelischen Kitas seien zum Regelbetrieb zurückgekehrt.
Einzelfallentscheidungen bei berufstätigen Eltern
Besonders schwer haben es berufstätige Eltern. Die Betreuung ihrer Kinder fordert sie seit Corona um einiges mehr. Dennoch begrüßen Eltern die strengen Schutzmaßnahmen innerhalb der Kitas: „Kommt es zu einer Infektion in einer Gruppe, sind nicht alle Kinder betroffen, sondern nur die, die sich in der gleichen Gruppe befinden“, sagt Ricarda Müller, Vorsitzende des Jugendamtselternbeirats Hamm. Veränderungen würden zwischen den betroffenen Kitas und den Eltern eng kommuniziert.
Die Einrichtungen versuchen im Einzelfall zu entscheiden, wie sie die Eltern unterstützen können. „Wir müssen immer schauen, welches Personal da ist, und dann können wir auf den Elternbedarf eingehen“, sagt Nina Bönning, Regionalleitung der katholischen Kindertageseinrichtungen Hellweg. Auch die sechs Kitas in Trägerschaft der Stadt sind nicht vor Corona sicher. Seit November werden in Absprache mit den Elternräten die Betreuungszeiten – wenn nötig – eingeschränkt.