Enkel wegen Mordes nach Bluttat in Ostwennemar angeklagt
Hamm/Dortmund - Drei Monate nach der Bluttat von Ostwennemar, bei der der 84-jährige Ex-Schulleiter des Soester Börde-Berufskollegs in seiner Wohnung in der Feuerdornstraße mit einem Brecheisen erschlagen worden war, hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage vor dem Dortmunder Schwurgericht erhoben.
Angeschuldigter ist der 25-jährige Enkelsohn des Opfers; ihm wird Mord aus Heimtücke sowie zur Verdeckung einer Straftat vorgeworfen. Dem aus Soest stammenden, früheren Psychologiestudenten droht im Fall einer Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Überraschend ist das alles nicht. Nur wenige Stunden nachdem am 13. Februar der Leichnam in der Erdgeschosswohnung des Zwei-Familienhauses entdeckt worden war, hatten die Ermittler der Dortmunder Mordkommission den 25-Jährigen in Soest festgenommen. Der Enkel hatte in seiner Erstvernehmung die Tat eingeräumt und sitzt seitdem in der Justizvollzugsanstalt Dortmund in Untersuchungshaft. Auch anhand von DNA-Spuren ist die Staatsanwaltschaft längst von der Täterschaft des bislang unbescholtenen Mannes überzeugt.
Mit großer Wucht soll der Enkel mit einem 40 Zentimeter langen Brecheisen mehrfach auf den Kopf seines Großvaters eingeschlagen haben. Tatzeitpunkt soll der 8. Februar – es war Rosenmontag – gewesen sein. Wie so häufig soll es am besagten Tag in der Mittagszeit zwischen Täter und Opfer zum Streit wegen des vom 25-Jährigen abgebrochenen Studiums gekommen sein. Der Großvater soll seinem Enkel immer wieder Vorhaltungen gemacht haben, dass dieser sein Leben verpfuschen würde. Die tödlichen Schläge wurden im Wohnzimmer ausgeteilt, der Leichnam wurde im Badezimmer vorgefunden. Nachbarn hatten fünf Tage später auf die Verwesungsgerüche reagiert und die Polizei verständigt.