Jährliche Einäscherungen
Engpass im Krematorium? So ist die Situation in der Hammer Feuerhalle in Zeiten von Corona
Es sind erschreckende Bilder: Am Bergischen Krematorium in Wuppertal wurden vor wenigen Tagen Zelte aufgestellt, die als Lager für Särge dienen sollen. Ein solches Szenario droht den Krematorien in Hamm und Werl derzeit nicht.
Hamm – „Wir haben die Situation im Griff“, sagte Bestatter Frank Makiol von der Krematorium Hamm GmbH. Grund für die Maßnahme in Wuppertal war, dass das dortige Krematorium über die Feiertage und angesichts der Corona-Toten an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen war. Bisher wurde in den Zelten allerdings kein Sarg gelagert. Sie seien als reine Vorsichtsmaßnahme aufgestellt worden, hieß es seitens der Betreiber.
Sorgen, dass auch das hiesige Krematorium am Zechenweg in Herringen zu solchen Schritten greifen muss, hat Makiol aktuell nicht. So seien beispielsweise auch über die Feiertage Schichten gefahren worden, lobte er den „großen Einsatz“ der in den beiden Krematorien tätigen Mitarbeiter. Bislang habe man, wie Makiol sagte, durch die Corona-Pandemie keine signifikante Zunahme der jährlichen Einäscherungen ausmachen können.
Krematorium:Arbeiten im Schicht-System
Das Hammer Krematorium ist seit September 2000 in Betrieb, im Januar 2005 wurde das Krematorium Werl eröffnet. Beide sind wirtschaftlich eng verbunden. Im Krematorium am Zechenweg werden jedes Jahr mehr als 7500 Gestorbene aus Hamm, dem Ruhrgebiet sowie dem Münster- und dem Sauerland eingeäschert.
In beiden Einrichtungen kommt es zwischenzeitlich immer mal wieder vor, dass aufgrund einer Vielzahl von Toten im Drei-Schicht-System gearbeitet werden muss und die Öfen rund um die Uhr laufen. Der Anteil der Feuerbestattungen in Hamm liegt bei mehr als 75 Prozent.