Scholz wurde am 15. Januar 1958 in Hamm geboren. In die SPD trat er 1977 mit 19 Jahren ein und übernahm schnell Verantwortung. Sechs Jahre lang war er bis 1987 Juso-Vorsitzender. Ab 1984 saß er bis zur Kommunalwahl 2020 im Stadtrat. Sieben Jahre lang war er Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses und 26 Jahre lang Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses. Die Ratsfraktion der SPD führte er ab 1991 zehn Jahre lang. Landtagsabgeordneter für Hamm war Scholz von 2000 bis 2005.
Dr. Georg Scholz arbeitete als Facharzt für Innere Medizin, für Psychotherapie und für Gastroenterologie am Jüdischen Krankenhaus Berlin. Dort war er Leitender Oberarzt. Im Dienstgrad eines Oberfeldarztes war er zudem als Oberarzt und Leiter der Endoskopie der Inneren Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Berlin tätig.
Scholz pendelte zwischen der Hauptstadt und Hamm, das immer seine Heimat blieb. Zuletzt wohnte er in Rhynern. Ebenfalls jahrzehntelang war er in verschiedenen Schützenvereinen, bei Verdi, dem Paritätischen und der Awo engagiert. Darüber hinaus war Scholz Bundesarzt des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und von 2006 an bis zu seinem plötzlichen Tod dessen Landesvorsitzender in NRW.
„Für viele von uns war er engagierter Wegbegleiter, kluger Ratgeber und auf seine ganz besondere Art ein guter Freund und treuer Genosse“, sagte der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende Justus Moor. „Beruf und Berufung, Engagement und Zuverlässigkeit, soziale Gerechtigkeit und Solidarität – das gehörte untrennbar zu Georg.“
Als politischen Brückenbauer lobte Ex-OB Thomas Hunsteger-Petermann Scholz. „Über 40 Jahre haben wir in ganz unterschiedlichen Positionen immer gut zusammengearbeitet. Selbst in der größten Eiszeit zwischen der CDU und der SPD hat er mit dafür gesorgt, dass der Gesprächsfaden nie abgerissen ist. Sein Tod macht mich sehr betroffen.“
Dr. Georg Scholz war verheiratet und hinterlässt Ehefrau Nicole sowie zwei erwachsene Söhne. Zur Todesursache liegen der Redaktion keine Informationen vor.