Blitzeranhänger: Stadt Hamm baut Trailer-Flotte weiter aus

In Hamm wird schon bald ein dritter Blitzeranhänger Temposünder entlarven. Der Vertrag wurde am 10. März unterschrieben.
Hamm – Derzeit bereitet der Hersteller die Auslieferung des dritten "Enforcement Trailers" an die Stadt Hamm vor. Läuft alles nach Plan, wird es ab der kommenden Woche im Einsatz sein. Entsprechende WA-Informationen bestätigte die Stadt auf Anfrage von WA.de. Wie schon die ersten beiden Trailer wird auch der dritte nicht gekauft, sondern geleast.
Der Vertrag des mit diesen farb- und baugleichen Modells wurde über drei Jahre abgeschlossen. Eine Kaufoption behält sich die Stadt zwar vor, sie ist aber wenig wahrscheinlich. Denn die Leasingvariante gibt ihr die Möglichkeit, nach Vertragsende auf ein anderes beziehungsweise neueres Modell umzusteigen. Zudem kann die Stadt so auf die Serviceleistungen der Anbieterfirma Vitronic zurückgreifen: Deren Experten betreuen und warten die komplizierten Geräte; auch eventuelle Reparaturen sind im Vertragspaket enthalten.
Laufende Kosten hält die Stadt geheim
Wieviel Geld die Stadt in die gepanzerten Superblitzer steckt, bleibt geheim. Nachfragen zu entsprechenden Vertragsinhalten will Stadtsprecher Lukas Huster nicht beantworten. Ziemlich sicher stellt der Ertrag diese jedoch deutlich in den Schatten: Allein im vergangenen Jahr lösten die zwei Trailer 37.300 Mal aus, was einem Strafertrag von rund einer Millionen Euro entsprechen dürfte. Damit waren sie unterm Strich weit effektiver als die anderen von der Stadt betriebenen mobilen Blitzer.
Der erste Trailer ging übrigens im Sommer 2018 in Betrieb, der zweite im Frühjahr 2019. Unterschiedlichen Quellen zufolge würde solch ein Gerät im Direktkauf übrigens zwischen 120.000 und 150.000 Euro kosten.
Positive Effekte auf Verkehrssicherheit
Abgesehen vom finanziellen Aspekt betont die Stadt die positiven Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. „Die Enforcement Trailer bieten uns die Möglichkeit, mit geringem personellen Aufwand über einen längeren Zeitraum sowie ganztägig Kontrollen an verschiedenen Punkten durchzuführen“, erklärt Stadtsprecher Huster. „Dadurch sind wir in der Lage, Hinweisen aus der Bevölkerung und eigenen Verdachtspunkten bezüglich Gefährdungen der Sicherheit im Straßenverkehr nachzugehen und valide Ergebnisse zu erhalten.“ Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung – insbesondere von Anwohnern in den kontrollierten Straßen – seien zudem sehr positiv.
Immer wieder werfen Beobachter übrigens die Frage auf, ob der Trailer ohne Kennzeichen und TÜV-Plakette überhaupt straßenverkehrstauglich ist. Dazu gibt es eine interessante Erklärung.