Neue Vorgaben des Landes
Viele Kinder ab Montag zu Hause: Auf das müssen sich Eltern, Schüler und Lehrer in Hamm einstellen
Wieder einmal hat Landes-Schulministerin Yvonne Gebauer mit neuen Informationen zum Schulbetrieb für ein Informationschaos gesorgt. Die neuen Regeln im Überblick.
Hamm - Am Freitag verkündete die Ministerin in einem Statement die Anpassungen für den Schulbetrieb angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen. Angesichts von Meldungen in den Medien liefen schon seit dem Vormittag die Drähte heiß. Viele Eltern riefen in den Schulen an, um zu erfahren, wie es nun weitergeht. Dort mussten sie zunächst vertröstet werden.
Um 13.30 Uhr landete die Mitteilung aus dem Schulministerium schließlich auch in den Postfächern der Hammer Schulleitungen und Bildungsverantwortlichen. Die sind höchst verstimmt über die Informationspolitik von Gebauer und ihrem Ministerium.
So geht es ab Montag in den Schulen weiter
Ab kommendem Montag, 14. Dezember, können Eltern der Klassen 1 bis 7 selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder für die letzte Schulwoche vor den Ferien vom Unterricht befreien lassen. Die Entscheidung soll für die ganze Woche einheitlich sein. Die Eltern müssen der Schule das Fernbleiben telefonisch, per E-Mail oder über den Klassenlehrer mitteilen.
Die Schulpflicht ist durch diese Regelung allerdings nicht aufgehoben. Sie gilt weiter. Deshalb müsse Lernen von zu Hause aus gewährleistet sein, heißt es. Das bedeutet also: Jedes Kind muss die Unterrichtsaufgaben zu Hause erledigen. Was dafür wie zu tun ist, dürfte stark vom jeweiligen Vorgehen der Schule abhängen. Mögliche Abholzeiten für die Aufgaben und Kontaktkanäle müssen vereinbart werden.
Darüber hinaus sind viele andere Dinge zu klären wie etwa Betreuungszeiten, eine Notbetreuung oder die Abbestellung des Schulessens. Das über das Wochenende oder am Montagmorgen zu regeln bezeichnen Schulverantwortliche freundlich ausgedrückt als „ambitioniert“.
Herter: Land wälzt Verantwortung ab
„Ich bin nicht sicher, ob das alles so gelingen wird“, sagte auch Hamms Oberbürgermeister Marc Herter. Die klaren Aussagen der Landesregierung kämen mal wieder spät, zu spät. „Wir hätten vor Wochen ein System haben können, das langsam etabliert wird. Das Land schiebt die Verantwortung sehr sehr kurzfristig nach vor Ort weiter. Das ist schwer erträglich.“
Bildungsdezernentin Dr. Britta Obszerninks war froh, dass nun zumindest etwas mehr Spielraum für hybriden Unterricht mit Präsenz- und Distanzphasen da sei. Die Schulen seien dafür gut aufgestellt. Zuletzt sei wider besseren Wissens am Präsenzunterricht festgehalten worden.
Klassen 8 bis 13 im Distanzunterricht
Die Schüler der Klassen 8 bis 13 befinden sich ab Montag grundsätzlich im Distanzunterricht und kommen nicht mehr in die Schulen. Das gilt vom 14. bis zum 18. Dezember. Sollten Klassenarbeiten oder Klausuren in diese Phasen fallen, sollen Schulen im Einzelfall prüfen, ob diese entfallen oder verschoben werden können. Sollten sie zwingend nötig sein, finden die Prüfungen in der Schule statt.
Beschlossen sind auch zwei weitere unterrichtsfreie Tage. Am 7. und 8. Januar findet kein Unterricht statt.
Angesichts der steigenden Corona-Fallzahlen vor Ort hat Marc Herter unterdessen neue, schärfere Corona-Regeln angekündigt, die ab Sonntag gelten werden.