Kommunikation auf allen Kanälen
Homeoffice, Apps, Kuschelhöhlen: So funktioniert der erzwungene Unterricht über das Netz in Hamm
Seit einer guten Woche sind die Schulen geschlossen. Für Schüler und Lehrer bedeutet das aber keineswegs verlängerte Ferien, der Unterricht soll weitergehen. Allerdings nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern digital und mit Hilfe der Eltern.
Hamm – Wir haben bei Hammer Grundschulen und weiterführenden Schulen nachgefragt, wie das digitale Lernen dort abläuft.
Galilei-Gymnasium
„Wir haben uns am Montag und Dienstag zusammengesetzt, um eine digitale Plattform zu erstellen, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen soll, auf diesem Weg Arbeitsmaterialien und Arbeitsaufträge zu erhalten“, sagt Ina Schöttler, Lehrerin am „Galli“. „Am Dienstagabend waren alle Aufgaben digital abgelegt, die dann am Mittwochmorgen abgerufen werden konnten. Da ich bisher nichts Gegenteiliges gehört habe, hat es wohl geklappt“, berichtet sie weiter.
Friedrich-Ebert-Schule
Die Friedrich-Ebert-Realschule nutzt die Schulhomepage. Dazu gab es ein achtminütiges Video, indem Schulleiterin Sabine Prausner die Schüler über die aktuelle Lage informiert und Lehrer Julian Becker in einem Tutorial erklärt, wie die Schüler ihre Aufgaben finden können.
Märkisches Gymnasium
Am Märkischen Gymnasium wurde quasi über Nacht der Mailserver zu einer umfassenden Kontaktplattform ausgebaut, berichtet Schulleiter Florian Rösner auf WA-Anfrage. „Ein Kollege der Schule hat das umgesetzt. Jetzt können wir darüber mit unseren Schülern kommunizieren, ihnen Aufgaben schicken und Fragen beantworten. Bisher sind die Rückmeldungen durchweg positiv“, sagt er.
Die Lehrer tauschen sich zudem in regelmäßigen Videokonferenzen aus. „Ich habe das Gefühl, dass wir gerade mitten in der Umsetzung der Digitalisierung stecken. Und plötzlich klappt es auch alles“, so der Schulleiter. Natürlich komme es zwischenzeitlich zu kleineren Problemen, „aber die werden von unseren vier Supportern nach Kräften gelöst“.
Gymnasium Hammonense
Das Gymnasium Hammonense nutzt die Lern-Plattform Moodle. Alle Lehrer stehen mit ihren Schülern per Mail in Kontakt. Manche Klassen sind auch in WhatsApp-Gruppen organisiert, in denen Fragen geklärt werden.
Der WA ab sofort täglich mit einer Kinderseite
Gebrüder-Grimm-Schule
Die Gebrüder-Grimm-Grundschule in Bockum-Hövel geht noch einen Schritt weiter. Dort telefonieren die Lehrer alle zwei Tage mit ihren Schülern. „Uns ist es wichtig, dass wir die Kids noch mündlich erreichen. Wir merken, das ist für die Kinder wirklich wichtig und sie haben viel zu erzählen“, sagt Schulleiter Frank Wagner. So können dann auch die Aufgaben besprochen werden, die die Eltern per Mail von den Lehrern bekommen.
Damit den Kindern dabei nicht zu langweilig wird, denken sich die Lehrer auch lustige Herausforderungen aus. „Eine Lehrerin hat die Kinder aufgefordert aus Decken und Stühlen eine Höhle zu bauen und darin ihrem Lieblingskuscheltier eine Geschichte vorzulesen. Sie hat es auch gleich selbst vorgemacht und dem Klassenmaskottchen vorgelesen“, berichtet der Schulleiter. Die Herausforderungen postet die Grimm-Schule auch auf ihrem Instagram-Kanal.
Matthias-Claudius-Schule
Die Matthias-Claudius-Schule hat bisher noch keinen einheitlichen Kanal für die Kommunikation mit den Schülern – weil die Schule digital noch nicht gut ausgestattet ist, wie Schulleiter Bernhard Egermann sagt. Aber die Schüler werden trotzdem nicht alleingelassen. „Wir sind über die Lehrer an die Eltern herangetreten, von manchen haben wir die Mailadressen, aber nicht jeder hat einen Mail-Zugang. Andere erreichen wir über WhatsApp“, berichtet Egermann. Viele Lehrer haben Accounts bei der Lern-App Anton angelegt und versorgen ihre Schüler so mit Aufgaben.
Maximilianschule
Die Maximilianschule in Uentrop/Werries hat ihre Schüler schon vor den Schulschließungen mit Materialien versorgt. Jeden Montag gibt es neue Aufgaben auf der Schulhomepage, sagt Schulleiterin Christina Kühler. Für Fragen sind die Schulleiterin und ihre Konrektorin immer per Telefon oder Mail erreichbar. „Die Kommunikation funktioniert gut“, sagt Kühler.
Die meisten Aufgaben, die den Schülern zurzeit zu Verfügung gestellt werden, sind zur Wiederholung von bereits Gelerntem. Denn „niemand kann von den Eltern verlangen, etwas zu leisten, für das die Lehrer jahrelang studieren“, so Kühler. Ihr Tipp an die Eltern: „Ruhe bewahren, das müssen wir alle. Eltern sollten sich eine Struktur aufbauen und klare Lern- und Spielzeiten definieren. Vielleicht auch mit der Eieruhr und am besten
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