Auch Eva Reinhardt hat in diesen Tagen gut zu tun. Das „Reinhardt‘s“ laufe gut, man checke die Gäste ja schon seit längerem, fast alle seien geimpft. Um Weihnachten herum sei das Restaurant gut gebucht. Absagen gebe es bisher nur vereinzelt. Aber die Frage, ob es nochmal zum Lockdown kommt, treibt auch sie um. Ganz praktisch, sagt sie, müsse man ja entscheiden, wieviele Vorräte eingekauft werden: Werde wieder alles dichtgemacht, sitze man auf einem vollen Lager.
Während 3G in Restaurants offenbar keine so große Hürde war, hat die Regel den einen oder anderen Kneipenbesucher abgeschreckt. Gut ein Drittel weniger Gäste als üblich habe er in den letzten Wochen gehabt, sagt „Alt-Hamm“-Wirt Jochem Huth. Es sei die allgemeine Angst vor Corona. Dabei sein keine Ansteckung in seiner Kneipe bekannt, und die einst für den Nichtraucherschutz angeschaffte Abzugsanlage sorge jetzt für ordentlich Frischluft. 2G fände er übrigens auch nicht schlimm: Von 60 Gästen hätten neulich nur drei einen Test vorgelegt, die anderen seien geimpft gewesen. Er fürchte sich eher vor 2G plus: Das wäre das Ende der Gastronomie.
„Pirates“-Wirt Karsten Plass glaubt, auch mit 2G plus zurechtzukommen. Für seinen Klub gilt seit Mittwoch die verschärfte Regel; Plass setzt hier auf Schnelltestzentren im Umfeld. Die letzten Wochen mit 2G seien ganz gut gelaufen, einen Besucherschwund habe er nicht feststellen können.