Bummel durch die Kneipenlandschaft
Coronavirus in Hamm: Wirte geben sich beim WA-Besuch verhalten optimistisch
Seit einer Woche dürfen die Gaststätten unter Auflagen wieder öffnen. So voll wie vor der Corona-Krise ist es in Kneipen und Restaurants noch lange nicht, die Wirte zeigen sich aber verhalten optimistisch. Ein Bummel durch die Hammer Kneipenlandschaft.
16 Besucher sitzen am Samstagabend im Biergarten des „Pirates“ an der Südstraße; die Bedienungen achten peinlich genau auf die Einhaltung aller Vorschriften. Betreiber Karsten Plass erklärt, dass es wirtschaftlich noch nicht so richtig laufe.
„Viele Leute, die auch gerne einmal wieder feiern gehen würden, sind ja auch durch die Kurzarbeit finanziell derzeit eingeschränkt“, sagt Plass. Derzeit sei man von Kostendeckung noch weit entfernt, hoffe aber, zum Jahresende auf eine schwarze Null zu kommen.
Thomas Wyskoczil betreibt die „Marktschänke“. Normalerweise hat er an einem Samstagabend fünf Service-Mitarbeiterinnen im Einsatz; jetzt reichten ein Koch und eine Mitarbeiterin.
Coronavirus in Hamm: Mit der Sonne kommen Gäste
Natürlich sei der Anfang nicht leicht, sagt Wyskoczil. So habe er erst am Nachmittag geöffnet. Und eine Beschwerde habe es auch schon gegeben, weil Gäste ihre Stühle draußen zu nah aneinander gerückt hätten.
Schleppend sei der Start seit Montag gewesen, sagt Jutta Elbers, die zusammen mit Hardy Weiß das „Hardy‘s“ an der Oststraße betreibt. „Am Samstag war es erstmals wirklich gut, da sich viele auch gerne draußen hingesetzt haben“, sagt die Wirtin.
Coronavirus in Hamm: Freude über Schnitzel und Bier
Die Gäste seien diszipliniert gewesen, viele hätten einen Tisch reserviert und sich erfreut gezeigt, wieder rausgehen zu könne. „Momentan wäre es zu früh, um von Optimismus zu sprechen“, sagt Elbers. „Aber wir hoffen auf bessere Zeiten.“
Wer im Brauhaus Henin einen Tisch bestellt, wird gleich auf die Maskenpflicht hingewiesen. „Die Gäste, die zu uns kommen, gehen aber wirklich entspannt mit der Situation um und freuen sich, wieder da zu sein“, sagt Mitarbeiterin Sandra Koch.
Auch auf dem Brauhof Wilshaus gibt es Lob für das Verhalten der Gäste. „Alle sind rücksichtsvoll und vorsichtig, wirklich vorbildlich“, sagt Jens Wilshaus. Die Nachfrage sei dem Wetter entsprechend gut: „Sowie die Sonne scheint, kommen die Menschen und freuen sich über Schnitzel und Bier.“
Coronavirus in Hamm: Volles Haus zu Bundesliga-Zeiten
Thomas Erkeling, Wirt der Gaststätte „Möppel“ im Hammer Westen, hat erstmal eine amtliche Bestätigung seiner Anti-Corona-Maßnahmen abgewartet, bevor er am Donnerstag wieder aufgesperrt hat. Da habe dann auch prompt große Nachfrage geherrscht.
Am Samstag war der Andrang wohl noch größer, dank der Fußball-Bundesliga: „Während der Fußball-Live-Sendung hatten wir sogar die Türen wieder geschlossen, um die erlaubte Besucherzahl nicht zu überschreiten.“
Erkeling hofft nun, dass die Auflagen weiter abgebaut werden: „Alleine der erhöhte Personalaufwand bei geringerem Platzangebot stellt auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit.“
Coronavirus in Hamm: Informationen flossen nicht eindeutig
Seit Montag hat auch „Didis Kaminklause“ im Bahnhofsviertel wieder geöffnet. Wirt Dietmar Löwe berichtet, dass die Nachfrage noch sehr verhalten sei: „Ich denke auch, dass die zum Teil sehr widersprüchliche Informationspolitik mit daran Schuld trägt.“ An die Auflagen halte er sich auf jeden Fall, sagt Löwe: „So etwas kann ganz schnell an die Existenz gehen.“
Über die aktuelle Entwicklung in Sachen Gastronomie in NRW zu Corona-Zeiten berichten wir hier ständig aktuell. Und hier können Sie sich die Hygiene- und Infektionsschutzstandards für die Gastronomie in NRW durchlesen.