Derzeit werden alle laufenden Kosten des Impfzentrums auf den Bund und das Land umgelegt. „Für die Kosten des Impfzentrums ist eine echte Kostenerstattung seitens des Bundes und des Landes zugesagt“, so Huster. Konkrete Zahlen konnte die Stadt aktuell noch nicht nennen. Würden Land und Bund aber die Zahlungen einstellen, dann bedeutet das wohl das Ende des Impfzentrums.
Ein Szenario, vor dem Matthias Bohle, Sprecher der Hammer Ärzteschaft, sich fürchtet. Er warnt vor einer voreiligen Schließung des Impfzentrums. „Das würde ein echter Rückschritt sein“, befürchtet er. „Ich habe Angst davor, dass dann noch mehr Arbeit auf die Ärzte zukommt, die in den vergangenen Wochen schon am Limit gearbeitet haben“, so Bohle.
Ohnehin gebe es in Hamm rund zehn Hausärzte weniger als vor einem Jahr. Die Telefone in den verbliebenen Praxen liefen schon heiß und die Hausärzte bekämen zunehmend Probleme bei der Regelversorgung. Würden die Ärzte alleine in das Impfen eingebunden, dann könnte es länger dauern, bis die Impfaktion abgeschlossen ist. Jetzt über eine Schließung des Impfzentrums nachzudenken, sei töricht.
„Die Corona-Lage und die Delta-Variante müssen betrachtet werden.“ Bohle geht davon aus, dass nach den Sommerferien die Inzidenzzahlen wieder steigen, weil viele Hammer aus dem Urlaub zurückkehren und die Delta-Variante mitbringen. Bohle: „Dann muss weiter mit Hochdruck geimpft werden, das können die Hausärzte alleine nicht leisten.“
Er selber könne sich auch vorstellen, Impfstoff, den seine Praxis geliefert bekommt, dem Impfzentrum zur Verfügung zu stellen, damit dort mehr geimpft werden könne und seine Praxis entlastet werde. Dieser Ansicht seien aber nicht alle seiner Kollegen.