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Corona-Lage in Hamm am Mittwoch zugespitzt - Viele neue Fälle bei Westfleisch

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Von: Markus Hanneken

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Tag 1 mit gezogener Corona-Notbremse rauscht in Hamm mit auf allen Ebenen steigenden Zahlen seinem Ende entgegen. Schlechte Nachrichten kommen dabei von Westfleisch. Vom RKI wurden am Mittwoch sehr sorgenvolle Zahlen übermittelt.

Hamm - Nicht weniger als 57 Corona-Neuinfektionen wurden der Stadt Hamm von Dienstag- bis Mittwochnachmittag gemeldet. Viele kommen vom Westfleisch-Unternehmen (Infos dazu siehe unten). Der 7-Tage-Inzidenzwert (Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg sprunghaft auf 162,9 Punkte an. (News zum Coronavirus in Hamm)

Corona in Hamm - die wichtigsten Zahlen am Mittwoch:

AktuellVortagVeränderung
7-Tage-Inzidenzwert162,9131,2+31,7
gemeldete Neuinfektionen5727+30
akut als infiziert gemeldet497438+59
in häuslicher Quarantäne12371152+85
stationär im Krankenhaus3528+7
auf Intensivstation behandelt54+1
mit oder an Corona gestorben176175+1

Von den 57 neu Infizierten steckten sich der Nachverfolgung zufolge 17 im Familien- und Bekanntenkreis an. 16 von ihnen waren bereits in einer Quarantäne, als sie ihr Ergebnis erhielten. In 13 Fällen lässt sich die Ansteckung auf den Arbeitgeber zurückführen (12 davon tagesaktuell bei Westfleisch). 27 Infektionsketten konnten noch nicht aufgeschlüsselt werden. In insgesamt 20 Fällen führten positive Schnelltests in den vergangenen Tagen auch zu positiven PCR-Tests. Diese werden wie üblich rückwirkend den passenden Tagen zugeordnet.

Gleichzeitig wurde in Hamm der nunmehr 176. Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion nachgemeldet: Ein über 90-jähriger Mann starb am 11. April im Krankenhaus. Es lagen wesentliche Vorerkrankungen vor.

Corona in Hamm - Neue Fälle bei Westfleisch

Nach Angaben der Stadt wurden seit dem 8. April insgesamt 43 Infektionen beim Unternehmen Westfleisch in Uentrop bekannt. 22 der Betroffenen leben in Hamm; die weiteren Infektionen verteilen sich auf Mitarbeiter aus den Kreisen Warendorf (19) und Soest (2). Die Infektionen verteilen sich auf unterschiedliche Abteilungen, deshalb sei kein einheitliches Ausbruchsgeschehen erkennbar, sondern es gebe vermutlich eine unterschiedliche Verbreitung innerhalb der Abteilungen, heißt es.

19 Westfleisch-Infizierte aus Hamm leben an unterschiedlichen Wohnadressen und können ihre Quarantäne zuhause verbringen. Lediglich 3 Infizierte aus Hamm leben in einem gemeinsamen Haushalt und verbringen - wie bei Westfleisch in solchen Fällen üblich - die Quarantäne außerhalb Hamms.

Corona in Hamm - Stadt prüft Westfleisch-Fälle genau

Weder innerhalb des Unternehmens noch im Rahmen von Unterkünften bzw. Wohnungen seien Corona-„Hotspots“ identifiziert worden, so die Stadt. Man stehe eng mit Westfleisch in Kontakt. Verstöße gegen oder Lücken im Hygienekonzept von Westfleisch seien bisher nicht identifiziert worden. Trotzdem sehe man sich die Abläufe im Unternehmen weiterhin sehr genau an. Seit Beginn der Pandemie ist es das vierte größere Ausbruchsgeschehen bei dem Fleischfabrikanten am Standort Uentrop.

NRW- und bundesweit steigen die Corona-Zahlen derweil ohne Unterlass weiter; das RKI meldete am Mittwoch regelrechte Horrordaten. Nach dem Anziehen der Notbremse in Hamm und vielen anderen Städten und Kreisen und NRW gilt der bange Blick nun dem Vorgehen der Bundesregierung: Denn die sogenannte Bundes-Notbremse könnte die bei uns verschärften Corona-Regeln noch weiter ankratzen.

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Auch gut zu wissen: Die tagesaktuellen Daten werden auf WA.de in der Regel von Montag bis Donnerstag gegen 17 Uhr und von Freitag bis Sonntag gegen 15 Uhr verbreitet.

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