Wegen hoher Infektionszahlen in Hamm
Abschiedsfeier für OB mit 250 Gästen abgesagt - Massive Kritik im Vorfeld
Seit Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, die Einladungen waren bereits verschickt: Jetzt wurde die geplante Verabschiedung von Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann vorläufig abgesagt. Am Festhalten an dem Empfang hatte es Kritik gegeben.
Hamm - Insbesondere in den sozialen Netzwerken hagelte es böse Kommentare, aber auch in Mails und Telefonaten an die Redaktion äußerten viele Bürger Unverständnis darüber, warum gerade erst neue, scharfe Kontaktbeschränkungen erlassen wurden, die auch in privaten Räumen gelten und für Gastronomen zum Fiasko werden könnten, und gleichzeitig 250 Menschen eingeladen werden, um am 30. Oktober mit Hunsteger Abschied zu feiern. Diese Kritik wird auch im Rathaus angekommen sein.
Stadt sieht auch Vorbildfunktion als Grund
Hatte das Planungsteam bis zuletzt gehofft, die Feier doch in Corona-konformem Rahmen stattfinden zu lassen, kam jetzt die Kehrtwende. Am Montagmittag teilte die Stadt mit, dass die Veranstaltung auf unbestimmte Zeit verschoben worden ist. „Da sich mittlerweile abzeichnet, dass sich die erhöhten Infektionszahlen in Hamm in den nächsten Tagen nicht drastisch entspannen werden, haben Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann sowie sein designierter Nachfolger Marc Herter heute in einer Telefonschalte gemeinsam entschieden, die für den 30. Oktober geplante Verabschiedung von Herrn Hunsteger-Petermann zu verschieben“, hieß es in einer Mitteilung aus dem Rathaus.
Und weiter: „Beide sehen zu dieser Entscheidung auch deshalb keine Alternative, weil die Stadt Hamm für die Bürgerinnen und Bürger eine besondere Vorbildfunktion hat. Wir alle sind aktuell aufgerufen, unseren Beitrag zu leisten, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet.“
Nachholtermin im ersten Halbjahr 2021
Ein konkreter Nachholtermin stehe noch nicht fest. Dieser werde sich nach dem Verlauf der Corona-Pandemie richten und soll für das ersten oder zweiten Quartal 2021 terminiert werden. Die Veranstaltung sollte in der Alfred-Fischer-Halle stattfinden, obwohl die eigentlich im Moment für alle Events gesperrt ist, weil dort das Corona-Testzentrum der Stadt eingerichtet wurde. Vor dem Festakt mit 250 geladenen Gästen sollte in der St.-Agnes-Kirche ein Gottesdienst stattfinden. „Das christliche Menschenbild und die katholische Soziallehre sind mir in den 21 Jahren immer ein Kompass gewesen“, hießt es in der Einladung. Auch dieser Gottesdienst fällt nun aus.
Eingeladen zu der Veranstaltung hatte neben Hunsteger-Petermann auch der designierte OB Marc Herter. Hunsteger habe tiefe Spuren in der Stadt hinterlassen, daher wollte er ihm mit dem Empfang danken.