Trotz Ferien
Notgruppen stärker gefragt: Eltern haben zunehmend Probleme, ihre Kinder zu betreuen
Hamm - Auch, wenn die Zahlen der in den Noteinrichtungen betreuten Kinder im Vergleich zur Gesamtzahl nach wie vor im Promillebereich liegt: Mehr Eltern – vor allem die von kleineren Kindern – haben mit fortschreitender Dauer der Corona-Krise Probleme, die Kinderbetreuung und ihre Arbeit unter einen Hut zu bekommen.
Das geht aus Zahlen hervor, die die Stadt zuletzt auf WA-Anfrage veröffentlichte. Demnach werden in 60 Kita-Notgruppen derzeit 169 Kinder betreut. Zum Vergleich: Zu Beginn der Krise lag diese Zahl noch bei 75. In Tagespflegeeinrichtungen sind 17 Kinder untergebracht.
„Wir merken, dass das gerade seit der zurückliegenden Woche mehr wird“, sagt Stadtsprecher Tom Herberg. Er schränkt aber auch ein: „Wir haben die Regelungen gelockert. Es müssen nicht mehr beide Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten.“ Normalerweise werden in Hamm 7.300 Kinder im Kita-Alter betreut. Mit den aktuellen Bedarfen könne man deshalb gut fertig werden, betont Herberg.
Nur wenige Kinder in der Schulferien-Betreuung
Bei den Schulkindern ist die Lage etwas entspannter. Ohnehin haben die gerade Ferien; Zwischen 36 und 48 Kinder werden in den Notgruppen betreut. Sollten die Hammer Schulen auch über das eigentliche Ferienende am 18. April geschlossen bleiben, dürfte sich der Betreuungsbedarf bei den Eltern noch einmal erhöhen. Dann müssten Eltern schon die sechste Woche in Folge eigenständig für die Unterbringung ihrer Kinder sorgen.
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"Angst" des OB nicht notwendig
Die Hammer kommen insgesamt aber gut mit den Auflagen zurecht. Das betont Herberg. Als die Schul- und Kita-Schließungen beschlossen wurden, rechnete die Verwaltung noch mit einer deutlich höheren Nachfrage in Sachen Notgruppen. "Vor heute und morgen hatte ich Angst", sagte selbst der amtserprobte und krisenfeste Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann Mitte März über die ersten beiden Tage, an denen die Einrichtungen geschlossen waren.
Dass die Kinder zuhause sind, heißt nicht, dass sie - zumindest außerhalb der Ferien - nichts lernen. Viele Schulen haben Online-Angebote konzipiert und sind darüber hinaus in kürzester Zeit kreativ geworden.
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