Endlich wieder schwitzen
Mit der Maske aufs Laufband: Die ersten Kunden strömen wieder in die Fitnessstudios
Hamm – Am ersten Öffnungstag nach acht Wochen blieb der Ansturm auf die Hammer Fitnessstudios aus. Es sei leerer als an Montagen vor der Coronakrise, hieß es aus vielen Studios.
„Viele Kunden freuen sich, dass sie wieder trainieren dürfen“, sagte etwa Philipp Müller vom Aktivita an der Hafenstraße. Doch die Zahl der Sportler sei geringer als sonst. Immerhin sind einige Kurse in den kommenden Tagen ausgebucht. „Es gibt viele, die sich gerne mal wieder richtig auspowern wollen“, sagt Müller.
Gerade das extreme Auspowern in Kursen bleibt aber erst einmal verboten. Einer Verordnung des Landes zufolge dürfen hochintensive Trainings nicht absolviert werden – zu groß ist die Gefahr, dass sich das Coronavirus dabei ausbreitet. Wer hochintensiv trainiert, atmet auf längere Zeit tief und schnell ein und aus. Ist ein Kursteilnehmer mit dem Virus infiziert, gelangen mit dem Atem auch Viren in die Luft – andere Kursteilnehmer könnten sich anstecken.
Training nach draußen verlagert
Die Betreiber der Fitnessstudios stehen also vor der Herausforderung, dass Freizeitsportler bei ihnen zwar trainieren dürfen – aber dabei nicht zu stark aus der Puste geraten sollten. „Wir verlagern das, was wir können, erst mal draußen“, sagt Daniela Schindler. „Da fühlen sich alle wohler.“ Schindler ist die Geschäftsführerin des Studios Caldea an der Werler Straße. Es ist zugleich ein Gesundheitsstudio. Ärztlich verordnete Trainings gab es hier auch in den vergangenen Wochen. Schindler will gewährleisten, dass sich auch Kunden mit Vorerkrankungen im Studio sicher fühlen. Trainiert wird bei ihr nur mit Anmeldung.
Sie war überrascht, wie schnell sie wieder öffnen durfte – und besonders, dass wieder Training in Gruppen erlaubt ist. Dafür muss sie nur sichergehen, dass pro Person mindestens sieben Quadratmeter Platz sind und die Menschen sich nicht zu nahe kommen.
Sportler halten sich an Vorschriften
NRW ist bei der Öffnung der Studios vorgeprescht. Die meisten anderen Bundesländer haben Studios noch verboten zu öffnen. Von den Erfahrungen hierzulande hängt wohl ab, wie die anderen Länder verfahren. Außerdem gilt die aktuelle Verordnung des Landes zunächst für zwei Wochen – dann wird neu entschieden, wie es weitergeht.
Zumindest am ersten Tag hätten sich die Kunden an die Hygienemaßnahmen gehalten, berichten Betreiber und Angestellte von verschiedenen Hammer Fitnessstudios. Sie desinfizierten Hände und Geräte, hielten Abstand, brachten Getränke selbst mit. In einigen Studios wie dem Aktivita sind die Kunden auf einer Einbahnstraße unterwegs, damit sie möglichst wenig Kontakt zueinander haben.
Es zeigt sich am ersten Tag, dass unter den Kunden große Unterschiede darin bestehen, wie sie die Ansteckungsgefahr einschätzen. Einige wirken sorglos. Andere lassen ihren Vertrag ruhen, trainieren nicht. Wieder andere bestellen die Trainer nach Hause. „Und einige stehen mit Maske auf dem Laufband“, sagt Müller. Das müsse man nicht – doch vielleicht hilft die Maske ja, wenn der Sportler am Nachbargerät doch mal aus der Puste kommt.
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