Nach Kritik
KVWL lenkt im Streit um Kostenübernahme von Corona-Tests ein - Zukunft von Behandlungszentrum offen
Die Finanzierung von Corona-Tests durch das Gesundheitsamt ist bis auf Weiteres gesichert. Für die Zukunft des Behandlungszentrums in Heessen gilt das vorerst auch.
Hamm – Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) lenkt im Streit über die Finanzierung und Durchführung von Coronatests teilweise ein. In der vergangenen Woche hatte die Organisation angekündigt, dass von den kommunalen Gesundheitsämtern durchgeführte Tests – in Hamm vor allem an den beiden Coronamobilen – nicht mehr über sie abzurechnen seien.
Krankenkassen geben grünes Licht
„Nach den vielen Reaktionen haben wir Rücksprache mit den Krankenkassen gehalten, die die Tests ja bezahlen“, erklärte eine KVWL-Sprecherin auf WA-Anfrage. „Wir haben uns darauf verständigt, den Gesundheitsämtern Testungen bei Menschen mit Symptomen weiter zu ermöglichen. Diese Tests können erst einmal weiter abgerechnet werden.“
Nur Probenentnahmen und deren Auswertung bei Personen ohne jeglichen Corona-Symptome, müssten weiter aus einem anderen Topf finanziert werden. Änderungen an dieser Regelung könnte es schon in Kürze durch das neue Infektionsschutzgesetz geben, dass im Bundestag verabschiedet wurde und eine Ausweitung der Test-Möglichkeiten vorsieht.
Parallelstruktur wird es weiter geben
Derweil sei über die Zukunft des KVWL-Behandlungszentrums in Heessen noch nicht entschieden, erklärte die Sprecherin. „Die niedergelassenen Ärzte sind mittlerweile besser mit Schutzmasken und anderem versorgt. Daher ist die Frage, ob diese Parallelstruktur weiterhin notwendig ist. Wir werden nach und nach über alle Behandlungszentren entscheiden“, sagte die Sprecherin.
Für Hamm wurde diese Frage – zumindest für den Moment – mit „Ja“ beantwortet. Das Zentrum an der St.-Barbara-Klinik kann montags bis sonntags und feiertags ohne Anmeldung zwischen 10 und 16 Uhr aufgesucht werden. Rund 20 Patienten täten das derzeit pro Tag.
Corona-Testzentren im Kreis Unna schließen derweil. Dafür gibt es vom Kreis viel Kritik.
Keine Aufschlüsselung nach Testorten
Insgesamt seien mittlerweile rund 1.000 Tests durchgeführt worden, seitdem das Behandlungszentrum am 6. April in mehreren Containern an den Start ging, erklärte die Sprecherin der KVWL. Wie viele dieser Tests positiv ausgefallen seien, sei nicht zu ermitteln, weil die Ergebnisse nur an das Gesundheitsamt gemeldet würden. Dort sei eine Aufschlüsselung nach Testorten ebenfalls nicht möglich, sagte ein Sprecher auf WA-Anfrage.
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