175 Menschen erkrankt
Corona-Ausbreitung schneller als zuletzt: Zwei neue Todesfälle in Hamm - Feste lange nicht möglich
Die Ausbreitung des Coronavirus in Hamm hat sich im Laufe des Mittwochs beschleunigt.
Hamm - 175 Menschen waren in Hamm am Mittwoch-Abend akut mit dem Coronavirus infiziert. Das ist nominell zwar nur ein Anstieg von sechs im Vergleich zum Mittag, trotzdem habe sich die Lage wieder etwas verschärft, heißt es aus der Verwaltung. „Insgesamt hat sich die Zahl der Betroffenen an einem Tag um rund 10 Prozent erhöht. Das ist schon eine deutliche Steigerung“, sagte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann in einer kurzfristig anberaumten Telefon-Schalte.
„Wir dachten eigentlich, an den letzten beiden Tagen hätte sich die Situation stabilisiert. Jetzt haben wir aber wieder eine Veränderung.“
Zwei Männer an Coronavirus gestorben
Von Mittwoch-Mittag bis zum Abend gab es in wenigen Stunden 14 neue Infektion, sechs Personen galten im gleichen Zeitraum neu als genesen (115 insgesamt). Erschwerend kam hinzu, dass zwei Männer am Abend im Krankenhaus verstorben sind. Die 85- und 92-Jährigen hatten beide diverse, schwere Vorerkrankungen, lagen allerdings zum Zeitpunkt ihres Todes nicht auf der Intensivstation. Schon früher am Mittwoch war eine 93-Jährige gestorben, die sich im Ludgeri-Stift Hövel mit dem Virus angesteckt hatte. Die beiden neuen Todesfälle stehen nicht im Zusammenhang mit der Ausbreitung in dem Altenheim.
Hunsteger appellierte an alle Hammer, sich an das Kontaktverbot und die Auflagen zu halten – insbesondere an Ostern. „Es ist wichtig, dass wir das durchhalten, sonst werden die Zahlen in kürzester Zeit massiv ansteigen“, sagte der OB.
Er betonte aber auch, dass die aktuelle Ausbreitungsrate gut vom Hammer Gesundheitssystem zu bewältigen sei. Die Kapazitäten reichten aus. Aktuell seien 700 Betten auf normalen Stationen und 20 Intensivbetten frei.
Infektionsketten immer schwieriger nachzuvollziehen
Unterdessen wird es für die Behörden immer schwieriger, die Infektionsketten zu verfolgen. „Es gibt Fälle, da sind die überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen“, so Hunsteger. „Wir müssen alles tun, um die Ketten zu zerschlagen. Deshalb testen wir auch so viel.“
Gemeinsam für Hamm: Spenden für "Menschen in Not" in Zeiten der Krise
Ob lediglich die hohe Testrate – allein das EVK hat inzwischen Verträge mit drei Laboren für die Auswertung abgeschlossen – der Grund für die steigenden, offiziellen Zahlen ist, wollte Hunsteger nicht beurteilen. „Das kann man in der jetzigen Situation nicht sagen. Es ist jedenfalls deutlich zu früh, in irgendeiner Art und Weise Entwarnung zu geben.“
Volksfeste erst wieder nach Ende der Sommerferien?
Die Stadtspitze werde die kommende Woche abwarten und dann beraten, wie die ergriffenen Maßnahmen – ob sie nun ent- oder verschärft werden – anzupassen sind. „Da brauchen wir noch ein bisschen Zeit“, so Hunsteger. Aus Berlin und Düsseldorf kämen aber bereits jetzt erste Signale. „Die Lage ist weiter schwierig. Aber eines dürfte schon klar sein: Volksfeste und größere Veranstaltungen können sicherlich bis zum Ende der großen Ferien noch nicht wieder durchgeführt werden.“
Die Sommerferien in NRW enden am 11. August. Damit dürften auch etwa viele Schützenfeste, die im Mai, Juni, Juli und Anfang August stattfinden sollten, nicht mehr durchführbar sein.
Neue Zahlen für Donnerstag will die Stadt am Nachmittag bekanntgeben. Auch dann berichten wir wieder aktuell.
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