Corona-Folgen in Hamm
Konzept wasserdicht: Maximare rechnet nicht mit neuem Lockdown
Im Soester Spaßbad Aquafun steht die Corona-Warnampel wieder auf Gelb: Für einen möglichen zweiten Lockdown liegen die Pläne griffbereit in der Schublade. Und im Hammer Maximare? Nicht.
Hamm – Eine behördliche Schließung von öffentlichen Einrichtungen sei bei weiter stark steigenden Infektionszahlen und entsprechenden Konsequenzen auch für das Aquafun nicht auszuschließen, glaubt dessen Geschäftsführer Timo Schirmer. Sollte eine solche Verfügung kommen, müsste sie erneut innerhalb weniger Tage umgesetzt werden. Auch das Maximare musste bekanntlich eine dreimonatige Lockdown-Zeit verkraften, schüttelte sich danach aber kräftig und konnte sich zumindest ein stückweit wieder berappeln. Statt auf einen Notfallplan wie in der Nachbarstadt setzt man im Bade- und Wellnesstempel an der Ostenallee lieber auf der Prinzip Hoffnung, durchsetzt mit Erfahrung und Optimismus.
Maximare-Badleiter Oliver Garlepow vermag „keine Parallelen zum Aquafun“ erkennen. Sein Haus habe die eigentlich möglichen Gesamtzahlen tatsächlich von vornherein weit nach unten gesetzt. So würden in die Aquawelt und im Sportbeckenbereich in den Herbst-/Wintermonaten lediglich 250 Besucher gleichzeitig eingelassen, obwohl laut Verordnung 600 möglich wären. „Das wäre für uns aber aus verschiedenen Gründen kaum handzuhaben“, sagt Garlepow. 100 weitere Gäste seien zeitgleich im Saunabereich erlaubt. Über allem passten alle Mitarbeiter wirklich gut auf, hielten die Maskenpflicht im Personaltrakt und auf allen Fluren ein und überhaupt möglichst viel Abstand zueinander. Nach einer Eingewöhnungsphase hätten sich die meisten Gäste inzwischen auch die stets aktuellen Auslastungsinfos auf der Homepage und bei Facebook im Blick. Wobei: Anders als im Sommer müsste derzeit kaum jemand mit Schlangestehen am Einlass rechnen.
Maximare und Corona: Hangeln von Erlasslage zu Erlasslage
Allzu weit nach vorn schauen mag der Badleiter allerdings nicht. „Wir hangeln uns halt von Erlasslage zu Erlasslage“, erklärt der 49-Jährige nüchtern. Die aktuelle gelte bis Ende Oktober - „es sei denn, es kommt eine spezielle Anordnung … und die ist aus meiner Sicht sehr weit weg“. Solange Bildungseinrichtungen wie Schule und Kitas geöffnet sind, „werden die nicht an die Bäder gehen“, glaubt Garlepow. Und wenn doch, gehe es sicher zunächst an Besucherzahlen und Uhrzeiten. Dafür bräuchte es keinen „Notfallplan“, sondern vor allem die Erfahrung der Corona-Zeit.
Maximare und Corona: Immer wieder kommen auch „Idioten“
Diese umschließt übrigens auch – wenn auch wenige – schlechte Erfahrungen. Zwar gingen locker 95 Prozent der Besucher „kooperativ“ mit den Beschränkungen um, doch kämen immer wieder „auch Idioten“, nimmt Garlepow kein Blatt vor den Mund. Einige versuchten zum Beispiel mittels „ärztlicher Atteste zu Lungenproblemen“ die Maskenpflicht zu umgehen. Aber ohne Chance. „Kein Arzt dieser Welt kann unser Hygienekonzept außer Kraft setzen“, betont der Badleiter unter Verweis auf das Hausrecht: „Da wird gar nicht erst rumdiskutiert.“
Mit der Auslastung nach dem Sommer sind die Verantwortlichen aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht zufrieden. Wie in Soest bewege sich die tägliche Gesamtbesucherzahl – es kommen jetzt weniger Tagesgäste und mehr Kurzzeitgäste - zwischen 500 und 900. Garlepow: „Das ist okay, es dürften aber gern auch ein paar mehr sein.“