Sorgen wegen Stichtag für Novemberhilfen
Happy End für Hammer Wirt nach Corona-Hiobsbotschaft?
Die Bezirksregierung Arnsberg sorgt für einen Lichtblick am sonst so trüben Corona-Himmel. Es geht um Frank Bögel, einen Wirt aus Hamm. Er wähnte sich in großer finanzieller Not. Offenbar ein Trugschluss!
Hamm/Arnsberg – Frank Bögel ist jener Wirt, der zum 1. Oktober die Gastronomie im Vereinsheim des TuS 1859 Hamm übernommen hatte und in die Mühlen des Novemberhilfen-Programms der Bundesregierung geraten war. Weil der 44-Jährige sein Geschäft einen Tag zu spät – also nach dem 30. September 2020 – formal eröffnet hatte, sollte er nicht in den Genuss der Förderung kommen. Das hatte ihm seine Steuerberaterin gesagt, und der Jungunternehmer hatte daraufhin erst gar keinen Antrag auf die Novemberhilfen gestellt. (News zum Coronavirus in Hamm.)
Doch ganz so schnell schießen die Preußen dann doch nicht. Julian Bräker, Mitarbeiter der Arnsberger Bezirksregierung, las den WA.de-Bericht über den Fall Bögel und ergriff auf höchst lobenswerte Art die Initiative. Nach dem Motto „Da muss doch etwas gehen“, studierte er die FAQs der Novemberhilfen und wurde fündig. Tatsächlich steht dort geschrieben, dass Betriebsübernahmen – so geschehen im Fall Bögel – nicht durchs Förderraster fallen sollen. Nur Unternehmer, die ihren Betrieb erst nach dem 30. September „gegründet“ hätten, seien nicht antragsberechtigt, heißt es in dem Regelwerk.
Happy End für Hammer Wirt? Rückhalt vom Ministerium
Damit nicht genug: Obwohl (noch) überhaupt nicht mit der Angelegenheit betraut, hielt Julian Bräker Rücksprache mit dem NRW-Wirtschaftsministerium, wo man die Rechtslage identisch einstufte. Noch am Dienstag wurde dann Kontakt zu dem Hammer Gastronom aufgenommen.
Der 44-Jährige wird nun einen Antrag stellen und hofft auf ein Happy End in seiner Angelegenheit. Statt auf Leistungen vom Jobcenter angewiesen zu sein, winkt ihm nun die Novemberhilfe.
Eine positive Nachricht kam am Dienstag auch vom Hammer Arbeitsmarkt: Die günstige Entwicklung der vergangenen Monate hat sich trotz des zweiten Lockdowns im November nicht nur gehalten, sondern sogar verstärkt. Die Stadt sieht ihren Kurs bei den Corona-Regeln durch die neue Schutzverordnung des Landes NRW unterdessen grundsätzlich bestätigt. Trotzdem schüttelt OB Marc Herter bei zwei wichtigen Punkten den Kopf.