Heiße Corona-Planung bei Stadt und Ärzten
Hammer Impfzentrum: Wer ist wann zuerst dran? Kritik an Standort
Wer wird als erstes geimpft, und wann ist ein Impfstoff in Hamm verfügbar? Das sind die entscheidenden Fragen rund um das Impfzentrum, das bis zum 15. Dezember in den Dreifach-Turnhallen an der Friedensschule eingerichtet werden sein soll.
Hamm - Antworten auf die eingangs genannten Fragen hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) am Donnerstag noch nicht. Gerüchte gingen um, dass der Coronavirus-Impfstoff erst zum Jahresbeginn 2021 verfügbar sein werde. Vermutlich handele es sich dann um das Präparat von Biontech, das auf minus 70 Grad gekühlt werden muss. (News zum Coronavirus in Hamm.)
Eine Abfrage unter den Hammern, wer von ihnen impfwillig sei, werde es im Vorfeld nicht geben, sagte eine KVWL-Sprecherin. Man verlasse sich auf die Umfragen der Bundesregierung, die da lauten, dass 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden wollten. Klar sei, dass Impfen nur nach Termin verabreicht werden würden. Ob es hierzu ein Online-Verfahren oder einen Weg über die Hausärzte geben werde, sei gerade in der Abstimmung.
Corona-Impfzentrum für Hamm: 150 Euro Stundenlohn für Ärzte
Als eine Herkulesaufgabe bezeichnet Dr. Matthias Bohle, Sprecher der Hammer Ärzteschaft, den Aufbau der Impfzentren. Voraussichtlich werde von montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr geimpft werden, der Arbeitseinsatz werde in zwei Schichten erfolgen. Zudem würden mobile Impfteams zum Beispiel Pflegeheime anfahren.
Die Ärzte würden neben der Impfung selbst auch die Impfaufklärung übernehmen, so Bohle. Viele Ärzte und medizinisches Fachpersonal hätten schon ihre Bereitschaft signalisiert, zu helfen. Für die Ärzte ist das durchaus auch lukrativ, sie erhalten rund 150 Euro Stundenlohn, medizinische Fachangestellte rund 30 Euro.
Corona-Impfzentrum für Hamm: Ärger über Standortwahl
Gar nicht begeistert über die Auswahl des Impfzentrum-Standorts sind Schüler und Elternschaft der Friedensschule. In einem Brief an Oberbürgermeister Marc Herter fordern Schulpflegschaftsvorsitzende Katrin Schäfer und Schülersprecher Jonas Remmert „nachdrücklich“, dass die Entscheidung noch einmal überdacht werden solle. Sie seien „schlicht gesagt entsetzt“ und mit der Entscheidung „überhaupt nicht einverstanden“, heißt es in dem Schreiben.
Argumentiert wird unter anderem damit, dass der Sportunterricht lange bis ins kommende Jahr ausfallen werde, und dass es keine alternativen Sportstätten in vertretbarer Entfernung zur Schule gebe. Ferner wird auf die ohnehin schon prekäre Verkehrssituation rund um die Schule und den Parkplatz verwiesen. Der OB werde sich in der kommenden Woche mit den Vertretern der Eltern- und Schülerschaft zusammensetzen, hieß es dazu aus dem Rathaus.