Kein Busbahnhof: Stattdessen Ausbau von Haltestellen
Beschlossen hat die Bezirksvertretung Bockum-Hövel in ihrer jüngsten Sitzung den Ausbau der Bushaltestellen Rautenstrauchstraße.
Bockum-Hövel – Als einziger Bezirksvertreter stimmte Mehmet Darbogaz von den Grünen dagegen. Denn die Grünen hatten sich für einen zentralen kleinen Busbahnhof im Höveler Zentrum starkgemacht, wo alle Linien zusammengeführt werden sollten.
Die Idee stammt von Werner Reumke, der über Jahrzehnte mit viel Einsatz schon das Martin-Luther-Viertel nach vorne gebracht hat.Entstehen sollte der Busbahnhof am Alten Markt. Nach einem Entwurf von Reumke hätten dafür auch nur wenige Parkplätze geopfert werden müssen.
Attraktiver öffentlicher Nahverkehr
Doch durch einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr mit bequemer Umsteigemöglichkeit und guter Vertaktung könne man im Gegenzug viele Autofahrer dazu bewegen, auf den Bus umzusteigen. Dadurch würden viele Parkplätze ohnehin überflüssig. Zudem gebe es angesichts des Klimawandels keine Alternative zu einer Attraktivierung des Öffentlichen Nahverkehrs, argumentiert Reumke.
So hielt auch Darbogaz eine Gegenrede zu der Planung der Verwaltung, die Bushaltestellen Rautenstrauchstraße an der selben Stelle für 110.000 Euro umzubauen. „Jetzt werden einfach Fakten geschaffen und eine Chance wird vertan“, kritisierte er. Stattdessen forderte er vergeblich, die Bushaltestellen um 50 Meter an den Alten Markt zu verlegen, um dort doch noch den Busbahnhof einrichten zu können.
Modernisierungsprogramm der Haltestellen
Hintergrund für den Beschluss der Bezirksvertretung ist ein mehrjähriges Modernisierungsprogramm zur Umgestaltung von Haltestellen. Priorität haben laut Verwaltung darin die Haltestellen an zentralen Busachsen erhalten, die ein hohes Fahrgastaufkommen aufweisen. Außerdem sollen Haltestellen, die von mobilitätseingeschränkten Personen besonders häufig genutzt werden, vorrangig modernisiert werden. Gemeinsam von Stadt und Stadtwerken wurden Haltestellen ausgewählt, zu denen auch die an der Rautenstrauchstraße im Zentrum Hövels gehören.
Die beiden Haltestellen können aktuell von den Bussen nicht angefahren werden, da sie in der Baustelle für den Kreisverkehr Friedrich-Ebert-Straße/Rautenstrauchstraße liegen. Die Busbuchtenentsprechen nicht mehr den Anforderungen, weil sie zu kurz und nicht behindertengerecht sind. Die Lage der Busstege ist laut Verwaltung zwischen der bestehenden Querungshilfe und der Mittelinsel des im Bau befindenden Kreisverkehrs an der Friedrich-Ebert-Straße so gewählt, dass ein Vorbeifahren von Fahrzeugen an einem haltenden Gelenkbus möglich ist.
Umbau zweier Bushaltestellen
Berücksichtigt wird bei der südlichen Haltebucht auch ein neuer großer Kanalschacht, der gerade gebaut wird. Er muss regelmäßig gewartet und dazu ungehindert zugänglich sein. Die Stadt will die Straßensperrung zum Bau des Kreisverkehrs an der Friedrich-Ebert-Straße nutzen, um auch die beiden Bushaltestellen umzubauen. Eine erneute Sperrung wird dadurch vermieden. Die Maßnahme wird zu 90 Prozent vom Land gefördert.
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