Haben Händler und Kunden ihren Markt bereits aufgegeben? Bei einer Befragung des Westfälischen Anzeigers der Markthändler und Kunden im September war schon ein wenig Endzeitstimmung zu spüren. Händler wie Kunden sahen und sehen eine Entwicklung in den vergangenen Jahren vom Wochenmarkt zum Trödelmarkt. Etliche Waren gibt es bereits gar nicht mehr (zum Beispiel Backwaren), zahlreiche Händler haben sich zurückgezogen, weil es sich finanziell nicht mehr lohnt.
1. Wann stehen Sie auf dem Bockum-Höveler Wochenmarkt?
Mittwochs 3 Händler, freitags 1 Händler
2. Mit welchen (Haupt-)Artikeln stehen Sie auf dem Wochenmarkt?
Lederwaren; Lebensmittel, Pflege-/Reinigungsprodukte; Obst und Gemüse; Frischfisch und Imbiss
3. Stehen Sie noch auf weiteren Märkten?
4x ja
4. Hat sich die Gesamtsituation auf den Bockum-Höveler Wochenmärkten – aus Ihrer Sicht – in den letzten Jahren eher verbessert oder eher verschlechtert?
- „Da Rewe uns jeden Imbiss vergrault hat, gibt es keine Möglichkeiten für Kunden, mal eine Wurst zu essen oder einen Kaffee zu trinken, deshalb verlagert sich gerade das alte Publikum mehr zum Rewe hin. Wir brauchen Sitzmöglichkeiten, wo sich Kunden treffen und aufhalten können“
- „Weniger Kunden, weniger Umsatz“
- „Zu wenige Stände, wenig Angebot aus dem Lebensmittelbereich“
- „Nicht einschätzbar, da erst kurze Zeit hier“
(3x verschlechtert, 1x keine Angabe)
5. Haben sich Ihre Umsätze in den letzten Jahren eher verbessert oder eher verschlechtert?
2x verschlechtert; 1x keine Veränderung; 1x keine Angabe
6. Welche zusätzlichen Angebote/Sortimente würden Sie sich mittwochs und freitags wünschen, um den Markt attraktiver zu machen?
Genannt: Lebensmittel, Imbiss, Sitzmöglichkeiten für Kunden, Käse, Bäcker, Blumen
7. Würden Sie sich eine Veränderung der Marktaufstellung wünschen?
3x nein, 1x ja
Einschätzung eines Händlers:
„Vom Parkplatz (Rewe) sieht der Markt wie ein Flohmarkt aus: viele Lücken, wenig einladend.“
8. Welche Maßnahmen/Unterstützung würden Sie sich mittwochs und freitags wünschen, um den Markt attraktiver zu machen?
Genannt: Imbiss mit Kaffeewagen, mehr Lebensmittelgeschäfte, Sitzmöglichkeiten; Vereine und Kindergärten mit Ständen, die Kaffee und Waffeln verkaufen; Werbung
9. Sind Sie mit den Öffnungszeiten eher zufrieden oder eher unzufrieden?
3x eher zufrieden, 1x eher unzufrieden
10. Welche Öffnungszeiten würden Sie sich wünschen?
Eine Antwort: 9 bis 16 Uhr (3x keine Angabe)
11. Welche Wochentage wären für Sie bei einem Feierabend-/Abendmarkt interessant?
2x Mittwoch, 1x Dienstag, 1x Donnerstag, 1x Freitag, 1x Samstag
12. Wie attraktiv wäre für Sie ein Feierabend- oder Abendmarkt?
- Sehr interessant, wenn auch Werbung dafür gemacht wird
- Berufstätigen fehlen Öffnungszeiten nachmittags. Es dauert aber, bis sich das etabliert
- 2x nicht attraktiv
13. Würden Sie an einem Feierabend-/Abendmarkt teilnehmen?
2x ja, 2x nein
14. Welche Öffnungszeiten wären für Sie bei einem Feierabend-/Abendmarkt interessant?
Antworten:
- 15 bis 18 Uhr oder 16 bis 19 Uhr
- Sommer bis 20 Uhr, Winter bis 18 Uhr
- 2x keine Angabe
15. Sind Sie mit der Betreuung durch das Ordnungsamt zufrieden?
- 4x ja
16. Welche Kritik, Anmerkungen oder Hinweise möchten Sie noch geben?
- „Mal dem Rewe vorschreiben, nicht den Wochenmarkt mit Sitzen zu schaden. Preissenkung, Wurstverkauf etc.“
- „Mehr frische Produkte, weniger Trödel“
- „Mehr Hinweise, dass es einen Wochenmarkt in Bockum-Hövel gibt“
- 1x keine Angabe.
Die Gründe für diese Entwicklung zu erfahren, war ursprünglich auch Hintergrund des CDU-Antrags, der übrigens auch von der Ampelkoalition befürwortet wurde. Durchgeführt haben die Befragung letztlich Mitarbeiter des Städtischen Ordnungsamtes.
Das habe eigentlich auch sehr gut funktioniert, ist der Bockum-Höveler CDU-Ratsherr Maximilian Weißenberg zufrieden mit der Umsetzung. Weißenberg hatte die Idee zur Umfrage, gibt aber unumwunden zu: „Das Ergebnis ist schon ernüchternd bis enttäuschend.“ Er hätte sich vor allem mehr Rückmeldungen der Markthändler gewünscht, damit man sich ein besseres Bild von der Situation machen könnte. Und auch feststellen könnte, welche Hebel man umlegen müsste, um den Markt für alle Beteiligten attraktiver zu gestalten. „So kann man eigentlich nur wenig mit den Ergebnissen anfangen“, sagt Weißenberg.
Dennoch ist man sich aufseiten der Politik einig, dass es wünschenswert ist, den Wochenmarkt im Höveler Zentrum zu erhalten. Geplant sei jetzt ein interfraktionelles Gespräch mit dem Marktmeister, um Möglichkeiten auszuloten, wie man die Situation des Wochenmarktes verbessern und das Angebot in Zukunft attraktiver machen kann.
Wie sehen Sie das? Die Rückmeldungen auf die städtische Umfrage waren gering. Daher möchten wir unseren Leserinnen und Lesern das Wort geben. Sagen Sie es uns: Wie wichtig ist Ihnen der Wochenmarkt? Wie kann er attraktiver werden? Was fehlt, was ist zu viel? Schreiben Sie uns an bockum-hoevel@wa.de oder rufen Sie an: Tel. 02381/105405.