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Kunstaktion: Bockum-Höveler Bergbaustollen soll sichtbar werden

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Von: Ulrich Wille

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Es könnte das vermutlich längste Kunstwerk in der Stadt Hamm werden. Fünf Kilometer lang, eigentlich unter Tage liegend, soll es aus dem Verborgenen an die Oberfläche geholt werden. Die Rede ist vom Projekt „Die Strecke“, das Christiane und Werner Reumke jetzt im neuen Hofladen Kraienhemke der Öffentlichkeit vorgestellt haben.

Bockum-Hövel - Die Strecke ist in diesem Fall ein Begriff aus dem Bergbau (siehe Infokasten) und bezieht sich auf einen ganz bestimmten Teil der Bockum-Höveler Bergbau-Geschichte. Und zwar auf den fünf Kilometer langen Stollen, der von der Zeche Radbod aus in Richtung Münsterland geschlagen wurde und der Anfang zur Erschließung des Donarfeldes sein sollte – letztlich aber doch nicht benötigt wurde. „Trotzdem ist der Stollen da – in mehr als 1000 Metern Tiefe“, erklärte Reumke. Er ziehe sich nahezu schnurgerade von Radbod aus Richtung Norden unter dem Höveler Zentrum durch bis etwa zum Hof Kraienhemke, nahe der Römerstraße.

„Wir haben einige Zeit überlegt, wie wir diese starke Sehenswürdigkeit von Bockum-Hövel nach über Tage bringen können“, erklärte Werner Reumke die Idee. Und Christiane Reumke, hofft, dass man dieses unteridische Grubengebäude an der Oberfläche visualisieren kann. „Dazu könnten Künstler quasi zum Arteologen werden“, sagte sie. Sie machte aber auch gleichzeitig deutlich, dass sich für diese Aktion nicht nur Künstler angesprochen fühlen sollten. „Jeder, der eine Idee hat, kann entlang der Strecke etwas unternehmen. Wir wollen das Projekt mit möglichst vielen gemeinsam umsetzen. Es soll eine Aktion für alle Menschen werden“, sagte sie. Höhepunkt soll demnach ein Aktionstag am 3. Juni sein, an dem jeder seinen Teil des Projektes an der Strecke, deren Leitfaden die Farbe „Pink“ sein soll, vorstellen kann. „Und wir hoffen für dieses Projekt auf eine überregionale Ausstrahlung“, sagte Christiane Reumke.

Jeder kann teilnehmen

Auf eine möglichst große Teilnahme hofft auch Bezirksbürgermeister Klaus Jendreiek, „Das ist eine tolle Idee, die unsere Verbundenheit zum Bergbau zeigt und wieder bewusst machen kann“, sagte er. Etliche potenzielle Teilnehmer war zur Vorstellung des Projekts eingeladen. Unter anderem die Knappenvereine aus Werries und Heessen, der Luftsportclub Hamm und zahlreiche Multiplikatoren, die die Idee jetzt „unters Volk“ und in die Vereine weitertragen sollen. Die Aktion steht und fällt mit der Zahl der Ideen und Teilnehmer. „Wir befinden uns ab sofort in der Organisationsphase“, machte Werner Reumke deutlich.

Teilnehmer an der Kunstaktion Die STrecke
Die Farbe „Pink“: Das Projekt „Die Strecke“ von Werner und Christiane Reumke initiiert, soll den Stollen zur Erschließung des Donarfeldes unter Bockum-Hövel künstlerisch und mit Aktionen an die Oberfläche holen. © Robert Szkudlarek

In etwa vier Wochen werden auch nähere Informationen zu dem Projekt auf der Seite des Vereins zur Förderung des Martin-Luther-Viertels (https://martin-luther-viertel-hamm.de/) zu finden sein. Informationen und Anmeldungen sind ab sofort bei Werner Reumke, unter Telefon 0171/2604433, möglich.

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