Bald mehr Flüchtlinge in Hamm?
NRW plant Absenkung der Anrechnungsquote
Hamm - Weil Hamm dem Land die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) sowie die Notunterkunft Alfred-Fischer-Halle zur Verfügung stellt, werden der Stadt weniger Flüchtlinge zugewiesen.
Das kann sich im kommenden Jahr ändern. Die Landesregierung plant eine Absenkung der Anrechnungsquote, entschieden sei über deren Höhe aber noch nicht, so Hamms Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann am Mittwoch im WA-Gespräch. Statt eins-zu-eins könnte die Anrechnung bei nur noch 70 oder gar 50 Prozent liegen. Dramatisch wäre dies aber nicht, so Hunsteger. Vorausgesetzt die Zahl der Flüchtlinge, die nach NRW kommen, bleibt auf dem aktuellen Niveau, wäre eine für 2017 prognostizierte Zuweisung von etwa 50 Flüchtlingen pro Monat nach Hamm für die Kommune verkraftbar.
Aktuell leben in Hamm 1.628 Asylbewerber
Aktuell leben in Hamm 1.628 Asylbewerber. „Ohne ZUE und Fischer-Halle wären es 1.000 mehr“, zeigt Hunsteger die Auswirkung der bislang geltenden Anrechnungsquote auf. Was sich auf jeden Fall ab dem 1. Januar 2017 ändern wird, ist der Geldfluss von Düsseldorf nach Hamm. Künftig überweist NRW für Flüchtlinge monatlich und basierend auf den echten Zahlen, also für die real existierenden Flüchtlinge. Bislang erfolgt die Berechnung auf Grundlage eines Bevölkerungsschlüssels. „Auf diese Lösung haben die kommunalen Spitzenverbände gedrängt, weil sie gerechter ist“, so Hunsteger.
Angerechnet werden bisher 900 Plätze für die ZUE und 550 Plätze für die Fischer-Halle, selbst wenn diese nicht voll belegt sind. Hunsteger geht davon aus, dass in diesem Jahr keine Flüchtlinge oder höchstens in kleiner Anzahl der Stadt Hamm zugewiesen werden. Wenn im Frühjahr 2017 die ZUE-Erweiterung am Alten Uentroper Weg abgeschlossen sein wird, werde das Asylbewerberheim an der Soester Straße aufgegeben.