Sieben Wochen ohne
Autofasten in Hamm 2021 für doppelt guten Zweck
Hamm – In vier Wochen beginnt die Fastenzeit – und damit zum achten Mal das Autofasten. Das soll in erster Linie die Umwelt schonen, indem CO2 eingespart wird – ob nun per Öffentlichem Nahverkehr, per Fahrrad oder zu Fuß. Vor allem die letzten beiden Alternativen sind kein schlechter Ansatz, um noch im Frühjahr lästige (Corona-) Pfunde loszuwerden.
„7 Wochen umsteigen“ lautet das Motto für die Zeit vom 17. Februar bis 3. April, in der nach Möglichkeit das Auto stehen gelassen werden soll. Die eingesparten Auto-Kilometer werden wahlweise online registriert oder per Postkarte beim Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (Fuge) – gemeldet.
„Jeder Kilometer zählt“ sagt, Claudia Kasten vom Verein Fuge. Denn die Sparkasse Hamm stiftet für jeden gemeldeten Kilometer einen Cent. Der Gesamterlös kommt dem „Haus Hamm“ im Kinderdorf in Peru zugute – speziell einem Aufforstungsprojekt. Unterstützt wird die Aktion vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), den „Fridays for Future“ und den „Parents for Future“, Schulklassen und katholischen Kirchengemeinden. Schirmherr ist Oberbürgermeister Marc Herter.
Teilnehmerzahl steigt kontinuierlich
Der Trend zur Teilnahme war in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigend – und damit auch die Zahl der eingesparten Auto-Kilometer: Rund 200 registrierte Bürger haben 2019 rund 100 000 Kilometer eingespart, im vergangenen Jahr dann sorgten rund 300 Teilnehmer für den bisherigen Rekord von 202 663 eingesparten Pkw-Kilometern.
Pfarrer Matthias Eichel vom Evangelischen Kirchenkreis ist skeptisch, ob der Trend in diesem Jahr fortgesetzt werden kann – wegen der Corona-Pandemie. Möglicherweise finde auch im Aktionszeitraum für Schüler kein Präsenz-Unterricht statt und gehe der Trend weiter zum Homeoffice. „Dann spare ich zwar Kilometer ein, aber keine, die ich eintragen darf“, so Eichel.
„Ein vollständiger Verzicht aufs Auto ist keine Voraussetzung für die Teilnahme“, macht Claudia Kasten deutlich. Allerdings dürften auch Menschen teilnehmen, die überhaupt kein Auto besitzen: „Das ist doch das beste Beispiel dafür, dass es auch ohne Pkw geht“, so Kasten.
Erlös für „Haus Hamm“ in Peru
Auf den doppelten Nutzen des Autofastens für die Umwelt – CO2-Einsparungen und das Aufforstungsprojekt in Peru – weist Renate Peth hin: „Haus Hamm“ sei nicht nur ein Zufluchtsort für Kinder in Not, sondern auch seit rund 30 Jahren dem Klimaschutz verschrieben. Obwohl das Gelände in einer Steinwüste liegt, würden die Agrarflächen des Kinderdorfes ständig erweitert. „Es wurden bereits hunderte von Bäumen und anderen Nutzpflanzen gepflanzt“, so Peth. Nun müssten noch Wasserkanäle für die Tröpfchenbewässerung gebaut werden.