Finanzielle Situation sehr schwierig
Auch Hammer Krankenhäuser drängen auf Corona-Hilfen
Die Hammer Krankenhäuser schließen sich Warnungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten in der Corona-Krise an.
Hamm – Die DKG hatte am Dienstag die Auszahlung von Gehältern infrage gestellt, wenn der Bund den Krankenhäusern nicht erneut unter die Arme greifen werde; Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte daraufhin die Gehälter der Beschäftigen garantiert. (News zum Coronavirus in Hamm)
Für die Hammer Kliniken stelle sich die Situation so wie für alle anderen Kliniken im Bundesgebiet dar, sagte Michael Wermker auf Anfrage unserer Zeitung. Der Geschäftsführer der Valeo-Kliniken, zu denen auch das Evangelische Krankenhaus (EVK) gehört, sprach dabei ausdrücklich auch für das St.-Marien-Hospital und die St.-Barbara-Klinik. Die drei Krankenhäuser versorgen in Hamm Corona-Patienten.
Hilfen im Herbst ausgelaufen
Im Frühjahr, so Wermker, seien kurzfristig so genannte Freihaltepauschalen eingeführt worden. Damit habe der Bund Krankenhäuser dafür entschädigt, Betten für Corona-Patienten freizuhalten – und auf planbare Behandlungen zu verzichten, mit denen Kliniken Geld verdienen. Diese Hilfen seien auskömmlich gewesen, aber im September ausgelaufen.
Für die Monate November bis Januar würden Ausfälle nach einem komplizierten Berechnungsverfahren ersetzt, erklärt Michael Wermker weiter. Und für die Zeit ab Februar gebe es noch keine Regelung, obwohl damit zu rechnen sei, dass die Kliniken in Sachen Corona weiter stark gefordert würden.
Er setze auf die Bundesregierung, sagte Wermker. Die Zeit dränge allerdings. Sollte sich keine Lösung finden, sei die Perspektive keine Gehälter mehr auszahlen zu können, realistisch. Das gelte auch für die Kliniken, für die er verantwortlich sei, so Wermker bevor Spahns Gehaltsgarantie für Krankenhausbeschäftigte bekannt wurde.