Dass es sich die Herren Offiziere an jener Stelle gut gehen ließen, belegt auch eine sehr gut erhaltene, aus Backsteinen gemauerte Rutsche. Wiesendahl vermutet, dass darüber die Fässer mit der Hammer Bierspezialität „Keut“ ins Haus gelangten. „Alles andere wäre zu eng und zu beschwerlich gewesen“, verweist er auf eine teilweise erhaltene, ebenfalls gemauerte enge Wendeltreppe mit schmalen Stufen.
Freigelegt haben die Archäologen einzelne Kellerräume, das Material der Wände verweist auf die wechselvolle Geschichte: Da findet sich naturbelassener grüner Sandstein älteren Datums neben Backsteinmauern, die laut Evers vermutlich aus dem 19. Jahrhundert stammen. Noch nicht „geöffnet“ wurde ein schwarzer Bereich: Dabei handelt es sich laut Evers wohl um einen Innenhof aus dem 17. Jahrhundert – komprimierter Lehm, in den vermutlich Ascherückstände wie Holzkohlereste eingetreten wurden, die einfach aus dem Haus gefegt worden waren.
Das Grundstück gehört zu dem Bereich, der beim Stadtbrand 1734 zerstört worden ist. „Die Mauern passen in diese Zeit“, sagt Evers. Der Wiederaufbau habe viele Bürger trotz einer Unterstützung durch den Staat überfordert. So wohl auch hier, denn drei Parzellen seien zusammengelegt worden. Das Haus wurde später wieder als Wohngebäude genutzt und wechselte häufig die Besitzer. Seit dessen Zerstörung 1945 im Zweiten Weltkrieg befand sich an der Stelle eine als Parkplatz genutzte Baulücke.
Für Thies Evers war es das aber noch nicht, er ist gespannt, was er unter dem freigelegten Kellerfußboden findet. „Das Mittelalter ist nicht weit“, hofft er auf weitere aufschlussreiche Funde.
Das Baumaterial, das dafür abgetragen werden muss, wird übrigens wiederverwendet: als Baumaterial, nachdem es geschreddert wurde. Bis dahin werden die einzelnen Bereiche archäologisch dokumentiert: nicht nur mit Fotografien, sondern auch mit Zeichnungen: „Die haben den Vorteil, dass man die Motive bereits interpretieren kann. Denn dem Foto kann ich nicht entnehmen, wie sich der Boden anfühlt, wie fest er ist und wie er riecht.“ Mit Letzterem spielt er auf Latrinen an, in denen Archäologen immer wieder fündig werden.