Hammer Forum Anlaufstelle für 500 Flüchtlinge

Hamm-Süden - Nach vier Monaten (Anfang Juli bis Ende Oktober) in einem Flüchtlings-Registrierungscamp ist Nikolaos Kolovos vom Hammer Forum für eine kurze Pause zurückgekommen.
Für das Projekt „Hilfe für Flüchtlinge“ betreute er zusammen mit einem griechischen Arzt Flüchtlinge in Griechenland. Im Camp Vagiochori war das Hammer Forum die einzige medizinische Anlaufstelle für fast 500 Menschen. Pro Tag wurden etwa 30 Patienten medizinisch betreut, davon waren etwa die Hälfte Kinder.
„Es gab viele Menschen aus Syrien, Nordirak, Iran, aus den palästinensischen Gebieten und aus der Türkei an der Grenze zu Syrien“, sagte Kolovos. Die medizinischen Fälle reichten von kardiologischen und gastroenterologischen Erkrankungen über Zahnbehandlungen und Migräne bis zu Epilepsie, Staphylokokken, Durchfall-Erkrankungen bei Kindern und Krätze. Besonders schwere Fälle seien mit der mobilen Ambulanz in Krankenhäuser in Thessaloniki gebracht worden.
Sehr schwere psychische Fälle
Zudem gab es sehr schwere psychische Fälle wie Traumata, bedingt durch die schwere Reise und die Erfahrungen. „Eine junge Frau aus Afrin im Nordwesten Syriens kam mit ihrem Mann und ihrem vierjährigen Sohn zu uns. Sie war schwanger im sechsten Monat. Die Frau war durstig und hungrig. Ich beobachtete, dass die Frau sich auf dem Boden abstützte und hinlegte. Dann habe ich festgestellt, dass etwas nicht in Ordnung war und rief den Arzt. Dieser stellte fest, dass die Frau ins Krankenhaus musste. Ich fuhr die Frau in unserem Rettungswagen zusammen mit ihrem Mann und ihrem Kind sofort in das Krankenhaus Axepa“, so Kolovos. Im Krankenhaus habe die Frau versorgt werden und es nach einer Woche wieder verlassen können.
„Man kann viel davon erzählen, was die Leute erlebt haben und wie sie leiden mussten, da kann dies nur ein kurzer Bericht sein“, sagte Kolovos. „Ich wünsche mir, dass die Menschen ihr Ziel erreichen und in Frieden leben können. Ich hoffe, dass die Flüchtlinge nicht vergessen werden. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die unser Projekt unterstützen und dafür spenden.“