Vater ermordet?
Anklage nach Totschlag in Sachsenschleife: Tochter von Opfer weiter in U-Haft
Hamm – Fünf Monate nach einem Tötungsdelikt in einem Hochhaus an der Sachsenschleife hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Totschlags erhoben.
Tatverdächtige ist die Tochter des Opfers. Die 47-jährige Frau soll ihrem 75-jährigen pflegebedürftigen Vater am 30. März massive Kopf- und Stichverletzungen zugefügt haben, die zum Tod führten.
Das Opfer wurde später von seiner Ehefrau in der Badewanne gefunden. DNA-Spuren machten die Tochter dringend tatverdächtig. Wenige Tage nach dem Verbrechen wurde sie festgenommen.
Frau sitzt in U-Haft und schweigt
Nach wie vor sitzt die 47-Jährige in Untersuchungshaft. Bisher machte die Frau von ihrem Schweigerecht Gebrauch und äußerte sich nicht zur Tat. Laut Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel sind während der Ermittlungen keine objektiven Spuren gefunden worden, die auf andere Tatverdächtige hindeuten.
Die Zeitschiene der Ereignisse am Tattag habe durch Zeugenhinweise und Videoaufnahmen gut rekonstruiert werden können. Eine Videokamera im Hausflur hatte eine offenbar weibliche Person im möglichen Tatzeitraum aufgezeichnet.
Keine Angaben zum möglichen Motiv
Zur Motivlage konnte die Staatsanwaltschaft keine weiteren Angaben machen. Stark genug für eine Mordanklage ist sie offensichtlich aber nicht. Klassische Mordmerkmale wie zum Beispiel Habgier seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausreichend erkennbar. Die Klage ist noch nicht zugelassen, die Verhandlung noch nicht terminiert.