Absage an die Feierwut
Alkohol-, Bollerwagen- und Musikverbot am 1.Mai per Allgemeinverfügung
Maiwanderungen mit Bollerwagen, Alkohol und Musik sind in Hamm verboten, der 1. Mai wird nicht so sein wie sonst. Die Stadt kündigt Strafen an. Ein Überblick.
- Das Coronavirus sorgt für Einschränkungen im täglichen leben.
- Betroffen ist auch der 1. Mai: Maiwanderungen mit Bollerwagen sind in Hamm untersagt.
- Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann hat eine Allgemeinverfügung unterzeichnet.
Hamm – Nicht, dass der erste Bürger der Stadt Hamm etwas gegen sonniges Wetter hätte: Für den 1.Mai wünscht sich Thomas Hunsteger-Petermann dennoch, dass sich eine Tieffront über der Stadt einrichtet: „Da hoffe ich, dass es blitzt, donnert und hagelt“, sagt der Oberbürgermeister mit Blick auf die Feierkultur an diesem Tag.
Denn die lässt sich im Zuge der Corona-Krise schlecht mit Abstandsgebot und Maskenpflicht vereinbaren. Traditionell machen sich am Maifeiertag Karawanen von Bollerwagen im Sternmarsch auf in Richtung markanter Versammlungspunkte, um dort gemeinsam zur Party überzugehen.
Die Wetterprognosen scheinen dem Oberbürgermeister in die Karten zu spielen. Leichter Dauerregen ist für den Freitag angesagt und dürfte viele der – vor allem jugendlichen – Feierlustigen vom Maigang mit dem Bollerwagen abhalten.
Für die anderen hat Hunsteger-Petermann eigens für den 1.Mai eine Allgemeinverfügung unterschrieben. Inhalt: Ein striktes Alkohol-, Bollerwagen- und Musikverbot für den gesamten Stadtbereich in Hamm – zusätzlich zum ohnehin bestehenden Kontakt- und Ansammlungsverbot sowie der Untersagung von Picknicken und Grillen auf öffentlichen Plätzen.
Maiwanderung am 1. Mai in Hamm mit Bollerwegen verboten: Bußgeld und Strafen drohen
Wer die Anweisungen nicht befolgt, muss mit Bußgeldern in Höhe von 200 Euro rechnen. „Wir machen das nicht aus Spaß an der Freude oder weil wir es toll finden, dass wir jetzt mal Django spielen dürfen“, hofft Hunsteger-Petermann auf Verständnis in der Bevölkerung in Hamm, „sondern weil wir erreichen wollen, dass sich unsere Ansteckungszahlen zumindest stabilisieren. Feten, wie in den vergangenen Jahren sind ja geradezu Hotspots, um das Virus weiterzugeben. Ich möchte keinen 1.Mai haben, wo wir vier oder fünf Tage später von einem sprunghaften Anstieg der Infektionen sprechen.“
Um die Regelung durchsetzen zu können, wurde das Personal des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) von sonst üblichen 20 auf 50 Personen aufgestockt. „Zudem hat die Polizei zugesagt, Amtshilfe zu leisten“, weist der OB der Stadt Hamm auf erhöhte Präsenz der Ordnungshüter hin. „Wir werden an allen Hotspots schwerpunktmäßig Streife gehen.“
Maiwanderung am 1. Mai in Hamm mit Bollerwegen verboten: Im Zweifel werden Handys eingezogen
Damit sind vor allem die bekannten Treffpunkte Geithe, Burghügel Mark, Lippepark, Selbachpark, Heessener Wald und Waldbühne gemeint – zudem alle größeren Spielplätze im Stadtgebiet. „Egal, wo jemand spazieren geht, der Genuss von Alkohol ist verboten. Auch Handys werden eingezogen, wenn darüber, etwa mit Zusatzboxen, lautstark Musik abgespielt wird“, so Hamms Stadt-Oberhaupt.
Von der Regel ausgeschlossen sind musikalische Aktivitäten, die die Bürger bisher auch schon auf Balkons oder in Gärten durchgeführt haben. „Es geht darum, dass keine Feten stattfinden“, sagt Hunsteger-Petermann. „Mein Eindruck ist, dass die Bevölkerung sich weitgehend daran hält – aber weitgehend bedeutet eben nicht alle.“
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