Wegen Gerichtsvollzieherin: Mann droht Flüssigkeit in Haus anzuzünden – neue Details bekannt
In Essen-Katernberg gab es am Mittwoch einen großen Polizeieinsatz. Ein Mann hatte in einem Haus eine unbekannte Flüssigkeit verschüttet und gedroht, diese zu entzünden.
Zusammenfassung vom 24. Mai, 14:55 Uhr: Polizei und Feuerwehr haben neue Details zum Vorfall in Essen-Katernberg bekannt gegeben. Dort hatte ein 46 Jahre alter Mann in einem Wohnhaus an der Huestraße eine Flüssigkeit im Hausflur verschüttet und damit gedroht, diese anzuzünden, nachdem eine Gerichtsvollzieherin an seine Wohnungstür geklopft hatte.
Nach aktuellen Angaben der Polizei sei die Gerichtsvollzieherin wegen einer Zwangsräumung vor Ort gewesen. Als der Verdächtige die Frau bemerkte, soll er sehr aggressiv reagiert und die angesprochene Flüssigkeit im Hausflur verschüttet haben. Die Gerichtsvollzieherin alarmierte daraufhin die Polizei. Es kam zu einem Großeinsatz, bei dem auch die Feuerwehr und das SEK vor Ort waren. Das Mehrfamilienhaus wurde von den Einsatzkräften geräumt. Um 12:45 Uhr wurde der Verdächtige dann von Spezialeinheiten festgenommen. Der 46-Jährige wurde leicht verletzt und kam in ein Krankenhaus.
Feuerwehr: Flüssigkeit war wohl keine brennbare Substanz
Nähere Angaben zum Zugriff wollte die Polizei auf Nachfrage von wa.de bislang nicht machen. Auch, ob der Mann bereits polizeibekannt war, teilten die Ermittler bislang nicht mit. Aber: Amtshilfe durch die Polizei sei für die Zwangsräumung im Vorfeld nicht angefordert worden, so eine Polizeisprecherin. Man ging also wohl nicht davon aus, dass der 46-Jährige so reagieren könnte.
Am frühen Mittwochnachmittag wurde die Wohnung des Verdächtigen durchsucht. Auch die Spurensicherung war vor Ort. Eine echte Gefahr hat nach bisherigen Erkenntnissen durch die Flüssigkeit im Hausflur aber wohl nicht bestanden. „Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand handelte es sich um keine brennbare Flüssigkeit. Auch unsere Messgeräte haben weder im Hausflur noch in der Wohnung etwas angezeigt“, sagt Feuerwehrsprecher Christoph Riße gegenüber wa.de. Demnach war es vermutlich keine Chemikalie und auch kein Benzin.
Der Vorfall weckte Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse in Ratingen (NRW) am 11. Mai. Damals eskalierte ein Routineeinsatz in einem Hochhaus. Ein Mann überschüttete Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst mit Benzin und entzündete die Flüssigkeit. Es kam zu einer Explosion. 35 Menschen wurden an dem Tag verletzt. Drei Einsatzkräfte schweben immer noch in Lebensgefahr. Das hatten auch einige der Einsatzkräfte in Essen am Mittwoch im Hinterkopf. „Wir sind durch den Vorfall in Ratingen sensibilisiert“, sagte eine Polizeisprecherin auf wa.de-Nachfrage. Sie betont aber auch, dass es dadurch keine Veränderung in der Herangehensweise beim Einsatz in Katernberg gegeben habe: „Der Ablauf war der gleiche, wie sonst auch.“
Mann drohte Flüssigkeit in Haus anzuzünden – Verdächtiger festgenommen
Update vom 24. Mai, 12:50 Uhr: Der 46-jährige Verdächtige wurde durch Einsatzkräfte der Polizei festgenommen. Das teilte die Behörde vor wenigen Minuten über Twitter mit. Der Mann soll zuvor am Vormittag eine Gerichtsvollzieherin bedroht haben, die einen Beschluss in seiner Wohnung auf der Huestraße in Essen vollziehen wollte. Der Mann verschüttete demnach eine unbekannte Flüssigkeit im Hausflur des Mehrfamilienhauses und drohte damit, diese anzuzünden. Danach zog er sich in seine Wohnung zurück.
Polizei und Feuerwehr waren daraufhin im Großeinsatz. Das Haus wurde evakuiert, die Huestraße komplett gesperrt. Auch das SEK war vor Ort. Um 12:44 Uhr gab die Polizei Entwarnung: „Der Wohnungsinhaber wurde soeben durch die Polizei festgenommen“, postete die Polizei Essen über ihren Twitter-Kanal.
Mann bedroht Gerichtsvollzieherin in Essen
Erstmeldung vom 24. Mai, 11:26 Uhr: Essen – Die Polizei in Essen befindet sich gerade an der Huestraße im Stadtteil Katernberg, an der Grenze zu Schonnebeck im Großeinsatz. Dort hatte eine Gerichtsvollzieherin am Mittwochvormittag einen Beschluss bei einem Anwohner vollstrecken wollen. Der Mann soll darauf aggressiv reagiert und eine bislang unbekannte Flüssigkeit im Hausflur eines Mehrfamilienhauses verschüttet haben, berichtet ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage von wa.de von Ippen.Media. Der Mann droht offenbar damit, die Flüssigkeit zu entzünden.
Gerichtsvollzieherin sollte Beschluss vollstrecken – Mann rastet aus
„Die Gerichtsvollzieherin alarmierte um 10:20 Uhr die Polizei und bat um Hilfe“, so der Polizeisprecher weiter. Aktuell ist die Polizei mit starken Kräften vor Ort und räumt sicherheitshalber das Mehrfamilienhaus. Der Mann befinde sich derzeit noch in seiner Wohnung, erklärt der Sprecher. Um was für eine Flüssigkeit es sich handelt, ist momentan noch nicht bekannt. Nach Angaben von Radio Essen soll es sich um einen 46-Jährigen handeln.

Huestraße in Essen
Die Huestraße in Essen liegt im Nordosten der Stadt und verläuft zu Teilen sowohl durch die Stadtteile Schonnebeck als auch Katernberg.
Die Polizei hat die Huestraße komplett gesperrt. Inzwischen sind auch Spezialkräfte der Polizei eingetroffen und sondieren die Lage. Auch die Feuerwehr ist mit vielen Einsatzkräften vor Ort. Die Gerichtsvollzieherin befindet sich in Sicherheit. Sie werde aktuell von der Polizei zum Vorfall befragt, berichten die Einsatzkräfte auf Twitter.