Unheimlicher Lost Place: Hochhaus steht schon lange leer – was passiert nun damit?
Das Hochhaus an der Minnesängerstraße in Essen war einst ein großes Seniorenheim. Jetzt ist es ein Lost Place. Der Verkauf des Gebäudes gestaltet sich schwierig.
Essen – Einst war es das größte Seniorenheim der Stadt – doch mittlerweile steht das Hochhaus an der Minnesängerstraße in Essen-Freisenbruch schon seit eineinhalb Jahren leer. Aus Brandschutzgründen musste das seit den 1970er Jahren bestehende Seniorenheim Ende 2021 in das ehemalige Marienhospital in Essen-Altenessen umziehen.
Eigentümer des seitdem verlassenen Gebäudes ist der Immobilienkonzern Vonovia. Der beabsichtigt, das ehemalige Pflegeheim zu verkaufen. Der Verkaufsprozess könnte sich jedoch noch in die Länge ziehen.

Lost-Place-Hochhaus in Essen: Bebauungsplan führt zu Problemen bei Verkauf
Bettina Benner, Pressesprecherin des Immobilienkonzerns Vonovia, teilte auf Nachfrage gegenüber wa.de mit: „Unser Vertrieb befindet sich mit mehreren Kaufinteressenten in Gesprächen, eine Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen. Aufgrund der heutigen, gesetzlichen Begrenzung der zulässigen Bettplätze in Pflegeeinrichtungen ist der vorhandene Baukörper aus den 1970er Jahren viel zu groß für eine zeitgemäße Pflegeeinrichtung. Somit wird zumindest eine teilweise Umnutzung des Gebäudes erforderlich. Der Bebauungsplan der Stadt Essen sieht an dieser Stelle jedoch eine reine Pflegenutzung vor. Diese Komplexität zieht einen erheblichen Abstimmungsbedarf zwischen Käufer, Verkäufer und der Stadtverwaltung Essen nach sich. Insofern wird der Verkaufsprozess noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.“
Wachdienst beaufsichtigt den Lost Place
Das leerstehende Gebäude, das sich zunehmend in einen Lost Place verwandelt, wird unterdessen von einem von Vonovia beauftragtem Wachdienst beaufsichtigt. Das ehemalige Seniorenheim in Essen ist nicht der einzige Lost Place in Nordrhein-Westfalen: Das Brauhaus „Zeche Jacobi“ in Oberhausen steht ebenfalls seit 2020 leer. Und das asiatische Restaurant „Pagoda“ am Centro musste während der Corona-Pandemie dauerhaft schließen.(lc)