1. wa.de
  2. Deutschland & Welt

Corona in Österreich: Mutations-Ausbruch in Kindergarten - Tirol isoliert Zillertaler Skiort

Erstellt:

Von: Patrick Mayer, Patrick Huljina

Kommentare

Die Corona-Zahlen in Österreich steigen leicht. Die Regierung um Kanzler Kurz kündigt Öffnungen auch in der Gastro an. In Tirol wurde ein Kindergarten und eine Schule geschlossen. Nun wird ein Ort im Zillertal isoliert.

Update vom 25. Februar, 11.36 Uhr: Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat in einem Interview die Lockerungen des Corona-Lockdowns erklärt. „Der Lockdown hat nach sechs Wochen seine Wirkung verloren.“, so Kurz gegenüber Bild Live. Er forderte zudem einen europäischen Impfpass, um eine Rückkehr zur Reisefreiheit in Europa zu ermöglichen.

Corona in Österreich: Mayrhofen isoliert - Skibetrieb wird dennoch aufrecht erhalten

Update vom 24. Februar, 18.19 Uhr: Die Tiroler Gemeinde Mayrhofen im Zillertal wird wegen einer Häufung von Corona-Mutations-Fällen isoliert (siehe Update vom 24. Februar, 11.34 Uhr). Bis Mittwoch gelten nun strengere Maßnahmen. Schulen und Handel bleiben bis auf Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken geschlossen. Für Verwunderung sorgte derweil die Anordnung, dass der Skibetrieb im Tourismus-Ort vorerst aufrecht erhalten wird.

Durch die Skipisten-Verordnung im Land Tirol benötige es für das Skifahren aktuell ohnehin einen negativen Corona-Test, hieß es seitens des Landes Tirol auf Anfrage der österreichischen Presseagentur APA. Entscheidend sei, dass möglichst viele Personen einen Corona-Test durchführen, um Infektionsketten aufzuspüren und zu unterbrechen.

Corona in Österreich: Mayrhofen nach Mutations-Ausbruch isoliert - Testen wird intensiviert

Update vom 24. Februar, 14.35 Uhr: „Weder werden wir abgeriegelt, noch gibt es eine Quarantäne. Es kann jeder rein, es gibt nur verschärfte Maßnahmen“, stellt Monika Wechselberger, Bürgermeisterin von Mayrhofen, gegenüber dem Kurier klar. Nach einem Ausbruch der Corona-Mutation B.1.351 gelten für den Zillertaler Skiort ab Samstag strenge Regeln. Derzeit sind in Mayrhofen 42 Personen mit dem Coronavirus infiziert, bei 29 Fällen davon wurde die südafrikanische Virus-Variante festgestellt.

Die Gemeinde in Tirol darf bis kommenden Mittwoch nur mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, verlassen werden. Zudem bleiben sowohl der Handel, bis auf die Grundversorger, als auch die Schulen und der Kindergarten geschlossen, teilte das Land Tirol mit. An öffentlichen Plätzen wird eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt.

Die Einwohner:innen von Mayrhofen sollen in den kommenden Tagen zu zwei PCR-Tests verpflichtet werden. Das teilte Michael Brandl, der Hauptmann des Bezirks Schwaz, gegenüber ORF Tirol mit. Diese Tests sollen am Freitag und Samstag, sowie ein zweites Mal am Montag und Dienstag stattfinden. Die dafür notwendigen Verordnungen werden derzeit ausgearbeitet, heißt es weiter. Im restlichen Bezirk Schwaz soll das Testen ebenfalls intensiviert werden.

Corona in Österreich: Tirol stellt Zillertaler Skiort nach Mutations-Ausbruch

Update vom 24. Februar, 11.34 Uhr: Tirol stellt Mayrhofen unter Quarantäne, heißt es in österreichischen Medien. Ein Verlassen der Zillertaler Gemeinde ist nur noch mit einem negativen Corona-Test möglich, berichtet der ORF. Die Quarantäne soll demnach für eine Woche gelten.

Im Kindergarten habe sich der Cluster auf neun Fälle erhöht, darunter sei ein Verdachtsfall auf die zuerst in Südafrika festgestellte Mutation. Es dürfte mittlerweile aber mehr Verdachtsfälle auf Mutationen geben, heißt es (siehe auch Update vom 23. Februar, 11.47 Uhr).

Mayrhofen soll zunächst bis Mittwoch nächster Woche isoliert werden. Wer die Gemeindegrenze überschreiten will, braucht einen negativen Corona-Test. Tirol will im Laufe des Tages noch weitere Details bekannt geben. Derweil laufen im Bezirk Schwaz Massentests. In Mayrhofen gibt es derzeit nach Behördenangaben 42 aktive Corona-Fälle. In dem beliebten Skiort leben 3.760 Einwohner, heißt es auf der Seite der Marktgemeinde Mayrhofen.

Corona in Österreich: Südafrika-Cluster in Tiroler Kindergarten

Update vom 23. Februar, 17.32 Uhr: Deutschland verlängert die Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und zum österreichischen Bundesland Tirol um eine Woche bis zum 3. März. Dies teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Dienstag in Berlin mit. 

Ein Infektionscluster mit der südafrikanischen Variante des Coronavirus ist in einem Tiroler Kindergarten aufgetreten. Das teilte das Land Tirol am Dienstag mit. Betroffen ist demnach ein Kindergarten in Mayrhofen (Bezirk Schwaz). Auch die Mittelschule in der Zillertaler Gemeinde sei betroffen. Beide Einrichtungen bleiben jedenfalls bis Montag geschlossen.

Zehn Personen (sieben Kinder und drei Betreuer) sind im Kindergarten Mayrhofen mit Corona infiziert, an der Mittelschule ist es ein Lehrer. „Bei zwei der Fälle liegt infolge der PCR-Analyse nach derzeitigem Stand ein konkreter Verdacht auf die südafrikanische Virus-Variante vor“, so das Land Tirol. Insgesamt liegen in Mayrhofen derzeit nach einer PCR-Analyse 17 konkrete Verdachtsfälle vor.  In dem Kindergarten werden 121 Kinder von 16 Pädagoginnen und Pädagogen betreut, wie das Land Tirol mitteilte. An der Mittelschule gibt es 215 Schüler:innen und 30 Lehrkräfte.

In einer Volksschule in Schlitters besteht dagegen der Verdacht auf die britische Virusmutation. Fünf Schüler und zwei Lehrer sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden betroffen.

Tirol versucht mit einer großangelegten Testoffensive das Coronavirus und vor allem die Südafrika-Mutation in Schach zu halten. Die Ausbreitung der britischen Virusvariante, die vor allem im Osten Österreichs grassiert, könne nicht mehr eingedämmt werden, sagte Dorothee von Laer in der ORF-Fernsehsendung „Report“ - die südafrikanische Variante, die bislang großteils im Bezirk Schwaz mit dem Zillertal nachgewiesen wird, allerdings schon. Die Leiterin der Virologie an der MedUni Innsbruck hatte sich schon am Montag für eine gezielte Impfkampagne im Bezirk Schwaz ausgesprochen.

Mayrhofen im Zillertal
Mayrhofen im Zillertal - Verdacht auf Mutation in Kindergarten. © Feichter/imago

Corona in Österreich: Weitere Lockerungen trotz steigender Zahlen? Plan zur Gastro-Öffnung durchgesickert

Update vom 23. Februar, 7.55 Uhr: Am 1. März will die österreichische Regierung um Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) über mögliche weitere Lockerungen beraten. Weitere Öffnungen werden jedoch nur möglich sein, wenn die Corona-Zahlen in Österreich nicht weiter ansteigen. Komplexitätsforscher Peter Klimek hatte zuletzt vor neuen Lockerungen gewarnt (siehe Update vom 22. Februar, 12.30 Uhr).

Der Druck auf die Regierung wächst allerdings: vonseiten der Wirtschaftskammer, aber auch von den Landeshauptleuten. Laut einem Bericht von oe24.at soll regierungsintern über ein Zonen-Modell für die Gastronomie nach italienischem Vorbild nachgedacht werden.

Bezirke mit einer 7-Tage-Inzidenz über 200 oder über 250 müssten dann in einen Lockdown gehen. Regionen, die einen Inzidenzwert unter 100 aufweisen, könnten demnach weitere Lockerungen versuchen - beispielsweise das Öffnen der Tagesgastronomie, zumindest im Freien. Das könnte ein zusätzlicher Ansporn sein, das Testen und die Kontaktnachverfolgung weiter zu steigern.

Österreichs Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt in Wien.
Österreichs Regierung um Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober plant wohl ein Zonen-Modell für die Gastronomie. © Georges Schneider/imago-images

Corona in Österreich: Zahlen steigen nach Lockerungen „sehr schnell“ - Experte warnt jetzt eindringlich

Update vom 22. Februar, 12.30 Uhr: Am Sonntag wurden in Österreich 1838 Neuinfektionen gemeldet - der höchste Sonntagswert seit Mitte Dezember. Damals stand die Alpenrepublik kurz vor einem harten Lockdown. Komplexitätsforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub Wien rechnet mit einem weiteren Anstieg der Zahlen in den kommenden Wochen.  „Im schlechtesten Fall wird es schon vor Ostern notwendig sein, mit schärferen Maßnahmen gegenzusteuern“, erklärte er im Ö1-Morgenjournal.

Die Entwicklung der Fallzahlen gehe „sehr schnell“, so Klimek. Lockerungen, hohe Testzahlen und die Virus-Mutationen seien die drei Faktoren, die für den Anstieg verantwortlich sind. „Da haben wir in den letzten Wochen gesehen, dass die Pandemie nicht unter Kontrolle ist mit dieser Variante“, mahnte Klimek. Insbesondere die britische Variante B.1.1.7 sei im Osten Österreichs bereits weit verbreitet. „Diese Fälle verdoppeln sich alle zwei bis vier Wochen momentan“, erklärte der Experte. 

Eine Schlange von Menschen bildet sich vor einem Geschäft auf der Mariahilfer Straße in Wien.
Seit dem 8. Februar hat der Handel in Österreich geöffnet. Vor den Läden bildeten sich teilweise lange Schlangen. © Roland Schlager/dpa

Klimek hält es derzeit nicht für zielführend über weitere Öffnungen zu sprechen. „Würde eine dritte Welle kommen, würden wir keine so große Welle wie im Herbst aushalten ohne, dass das an die Kapazitätsgrenzen geht“, erklärte der Komplexitätsforscher im Hinblick auf die Auslastung der Intensivstationen.

Wie stark die Infektionszahlen steigen werden, sei weiterhin unklar. „Wir können nur Bandbreiten angeben. Wenn wir da am unteren Rand der Wachstumsrate liegen, dann schaffen wir es vielleicht uns bis Ostern durchzuwurschteln“, so Klimek. Liege man am oberen Rand, müsse man mit schärferen Maßnahmen gegensteuern.

Corona in Österreich: Anschober rechnet mit mehr als einer Million Impfdosen im März

Update vom 21. Februar, 19.10 Uhr: Wie in Deutschland stehen freilich auch in Österreich die Impfungen gegen das heimtückische Coronavirus im Fokus.

Laut Gesundheitsminister Rudolf „Rudi“ Anschober (Die Grünen) haben in der Alpenrepublik mittlerweile mehr als 500.000 Menschen ihre Erstimpfung erhalten, 200.000 Personen davon sind demnach vollimmunisiert.

Im März rechnen wir mit mehr als einer Million Impfdosen.

Rudolf Anschober (Die Grünen), Gesundheitsminister von Österreich

„Nächste Woche rechnen wir mit der Lieferung von weiteren mehr als 180.000 Impfdosen, im März mit mehr als einer Million“, sagte Anschober an diesem Sonntag. Im zweiten Quartal 2021 werde sich die Liefermenge an Corona-Impfstoff dann verdreifachen.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: Corona-Party löst großen Polizeieinsatz in Kärnten aus

Erstmeldung vom 21. Februar: Wien/Klagenfurt - Das könnte teuer werden: Die Polizei in Kärnten hat eine Corona*-Party aufgelöst und unter anderem wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Covid-19-Regeln 50 Anzeigen ausgesprochen - gegen nur fünf Männer.

Spektakulärer Polizeieinsatz in der Coronavirus-Pandemie* in Österreich: In Klagenfurt hatten fünf Männer in einer Firma gefeiert, offenbar der Inhaber und wohl vier Kunden. Am Freitagabend riefen Nachbarn wegen mutmaßlicher Partygeräusche die Polizei, die laut Nachrichtenportal oe24.at fünf Betrunkene in einem Handwerksbetrieb vorfand.

In der Corona-Krise gefordert: die österreichische Polizei.
In der Corona-Krise gefordert: die österreichische Polizei. © IMAGO / Eibner Europa

Die AHA-Regeln waren wohl eigenmächtig außer Kraft gesetzt worden. Gegen 22 Uhr musste die Ordnungshüter dem Bericht zufolge ein zweites Mal anrücken. Laut Polizei hatten sich die Betrunkenen mittlerweile aggressiv verhalten, weshalb auch Verstärkung anrückte. Erst unter Androhung von Festnahmen hätten sich die Betrunkenen gesprächsbereit gezeigt.

Coronavirus-Pandemie in Österreich: 50 Anzeigen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln - gegen fünf Männer

Das Ergebnis laut der Tageszeitung ÖSTERREICH: 21 Anzeigen wegen Verstößen gegen Covid-19-Schutzmaßnahmen, 20 Anzeigen wegen Lärmbelästigung, fünf wegen Ordnungsstörungen, zwei Anzeigen wegen rassistischer Äußerungen und je eine wegen Anstandsverletzung und aggressivem Verhalten.

Diese Corona-Party dürfte allen Beteiligten in Erinnerung bleiben. Währenddessen gilt ein anderes Bundesland, Tirol, wegen der Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante* weiter als Sperrgebiet.

Verfolgen Sie alle Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Österreich hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Auch interessant

Kommentare