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Giftspinne Loxosceles breitet sich in Europa aus – kommt sie nach Deutschland?

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Von: Sven Schneider

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Wird Deutschland bald zur Heimat von zahlreichen Giftspinnen? Die Loxoscelles-Spinne soll auf dem Vormarsch sein. Doch stimmt das wirklich?

Hamm - Wer in den Urlaub reist, informiert sich gerne im Vorfeld über mögliche giftige Tiere am Reiseziel. Giftige Spinnen, Quallen oder gar Schlangen sind in Europa eher selten anzutreffen. Könnte sich dies bald ändern? Schon im vergangenen Jahr 2022 wurde bekannt, dass sich eine Giftspinne gar in Nordrhein-Westfalen ausbreitet. Folgt nun das nächste Insekt? Eher unwahrscheinlich, wie wa.de berichtet.

Loxosceles bald in Deutschland? Experte ordnet Ausbreitung der Giftspinne ein

Die Meldung sorgte im vergangenen Herbst für ein wenig Beunruhigung. Die Nosferatu-Spinne wurde von einer Frau in Coesfeld in Nordrhein-Westfalen entdeckt. Laut Experten könnte sich die Giftspinne in den kommenden Jahren immer weiter in Deutschland ausbreiten. Nun kursieren Meldungen, die ebenfalls giftige Loxosceles-Spinne sei auf dem Vormarsch. Gleicht Mitteleuropa bald einem Paradies für giftige Tiere? Wohl kaum, wie ein Experte erklärt.

Laut Robert Klesser, Spinnenexperte am Leipziger Naturkundemuseum, sei eine Ausbreitung der chilenischen Winkelspinne in Europa beinahe ausgeschlossen. Ihre europäische Verwandte Loxosceles rufescens jedoch sei bereits im Mittelmeerraum beheimatet. In Deutschland wurde sie bislang nicht entdeckt - und das wird voraussichtlich auch erstmal so bleiben. „Eine Freilandart, die selten auf Menschen prallt. Noch dazu sind die Winter für Loxosceles-Arten bei uns viel zu hart“, sagte Kessler dem MDR.

Gefährliche Giftspinne bald in Deutschland? Loxosceles in Europa schon zuhause

Die Loxosceles rufescens hat sich bislang in Kroatien, Spanien, Italien und Frankreich etabliert. Eine Begegnung mit dem Menschen ist dennoch selten. Zwar würden Giftspinnen durch die Globalisierung immer wieder verschleppt. Von einer Wanderbewegung oder Etablierung sei dann aber nicht die Rede, so Spinnenexperte Kessler.

Loxosceles-Spinnen sind nicht aggressiv und beißen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Sie halten sich gerne an dunklen Orten wie Schubladen, Schränken oder innerhalb der Kleidung auf. Einen Biss der Giftspinne spürt man zumeist erst nach wenigen Stunden, wenn sich das Protein des Giftes ausbreitet. Dieses kann die roten Blutkörperchen zerstören und zu einer Hautnekrose oder Hämolyse führen. Das bedeutet, dass die Haut verfaulen kann. Die Folgen reichen von einer Bläschenbildung hin zu Nierenversagen und dem Tod.

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