Getöteter Jogger in Italien: Tier ist Schwester von „Problembär“ Bruno
Im Trentino spürten Hunde in einem Wald einen toten Jogger auf. Die Ermittler befürchten, dass der Mann von einem Bären getötet wurde. Die DNA des Tiers wurde ausgewertet.
Update vom 12. April 2023, 12.21 Uhr: Ein wildlebender Bär hat einen 26-Jährigen in der italienischen Provinz Trentino getötet. Anhand von DNA-Spuren konnte das Tier eindeutig identifiziert werden: Es handelt sich um die Bärin JJ4. Das teilt die Provinz Trentino am Mittwoch (12. April) mit. „Diese Funde lassen sich auf das problematische Exemplar JJ4 zurückführen“, heißt es in einer Presseerklärung. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Trient das Ergebnis der Spurenauswertung mitgeteilt.
Die Bärin JJ4 genannt Gaia ist demnach für den Tod des Joggers verantwortlich. Gaia sei die jüngere Schwester des Bären Bruno (JJ1). Der „Problembär“ wurde 2006 nahe des Rotwandhauses am Spitzingsee erschossen. Ihre Mutter ist die Braunbärin Jurka.
Im Rahmen des EU-Projekts „Life Ursus“ waren 1999 zehn Bären, darunter auch Jurka, aus Slowenien in die Region gebracht und im Naturpark Adamello-Brenta ausgesetzt worden. Die Population war damals im Trentino auf vier Exemplare zusammengeschrumpft.
Spürhunde entdecken Leiche im Wald – Jogger im Trentino womöglich von Bär getötet
Erstmeldung vom 6. April 2023: Caldes – Im Norden von Italien ist in einem Waldstück die Leiche eines Joggers entdeckt worden. Er könnte von einem Bären getötet worden sein. Diesem Verdacht gehen Polizei und Förster nach, die die Ermittlungen aufgenommen haben, wie Merkur.de berichtet.
Der Mann brach am Mittwoch (5. April) in Südtirols Nachbarprovinz Trentino zu einer Laufrunde auf. Als der 26-Jährige von dieser nicht zurückkehrte, schlug seine Lebensgefährtin Alarm. Die Polizei startete eine Suchaktion am Berg Monte Peller, unter anderem mit Suchhunden und Drohnen. Gegen 3:00 Uhr in der Nacht zum Donnerstag spürten Hunde den Jogger schließlich auf.

Jogger von Bär im Trentino getötet? Leiche wies schwere Verletzungen auf
Der Körper lag in einem Waldstück in Caldes im Val di Sole unweit der Grum-Alm, berichtet Südtirol News. Der Körper wies mehrere, teils schwere, Verletzungen auf. Zu den möglichen Todesursachen wurde die Attacke eines Wildtieres gezählt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass der 26-Jährige Opfer eines Bären wurde, schreibt die Nachrichtenagentur Ansa.
Bären-Attacken sind in Norditalien nicht selten. In Südtirol wurde ein junger Mann während eines Spaziergangs plötzlich angegriffen. Auch im Trentino wurden zuletzt immer wieder Bären gesichtet. Einheimische sagten der Zeitung L‘Adige, dass es im vergangenen Monat mehrere Angriffe auf Nutztiere gegeben habe. Bereits Anfang März war unweit von Caldes ein Mann von einem Bären attackiert und am Kopf und Arm verletzt worden. Auch in Bayern ist ein Braunbär gesichtet worden.
Südtirol: Obduktion soll klären, ob Jogger von Bär getötet wurde
Die Ermittler im aktuellen Fall erhoffen sich Aufschlüsse durch eine Obduktion. Gerichtsmediziner sollen feststellen, ob ein Angriff zum Tod des Joggers führte. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Mann aus anderen Gründen starb und das Wildtier ihm nach dem Tod die Verletzungen zufügte. Auch in der Slowakei ist ein Jogger auf einem Wanderweg von einem Bären angegriffen worden. (mt)