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Sparmaßnahme: Klinik streicht Butter vom Speiseplan – aber nur für Kassenpatienten

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Von: Martina Lippl

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Klinik muss sparen: Kassenpatienten bekommen keine Butter mehr serviert.
Klinik muss sparen: Kassenpatienten bekommen keine Butter (Symbolfoto) mehr serviert. © Imago

Die finanzielle Lage in vielen Krankenhäuser in Deutschland ist schlecht. Eine Klinik in Hamburg greift jetzt zu einer Sparmaßnahme. Die trifft allerdings nur Kassenpatienten.

Hamburg – Kliniken in Deutschland stehen unter Druck. Während der Corona-Pandemie mussten viele Operationen verschoben oder abgesagt werden. Dazu sind die laufenden Kosten aufgrund der Inflation in allen Bereichen gestiegen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnte Anfang Januar vor einer Klinik-Pleitewelle 2023. Höhere Kosten können Kliniken nicht einfach an ihre Kunden – sprich Patienten, weitergeben.

Hamburger Kliniken müssen sparen: Butter für Kassenpatienten gestrichen

Sparen ist bei den Kliniken angesagt. Eine doch recht ausgefuchste Sparmaßnahme trifft jetzt Kassenpatienten in Kliniken in Hamburg. Beim Essen wird hier der Rotstift angesetzt. Statt Butter bekommen die Patienten nur noch mehr Margarine zum Frühstück oder Abendbrot serviert. Betroffen davon sind sieben Hamburger Kliniken des Asklepios-Konzerns. Das berichtet das Hamburger Abendblatt.

Seit mehr als zwei Monaten ist die Butter vom Brot für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten gestrichen. Eine Umstellung von Joghurt-Butter auf Margarine erfolgte demnach Anfang Dezember. Privatpatienten können die Butter aber weiterhin genießen, berichtet Merkur.de.

„Butter bleibt eine Geschmackssache“

Kostenersparnis seien nach Angaben der Hamburger Kliniken pro Jahr 330.000 Euro. Da sich der Einkaufspreis für die Joghurt-Butter mehr als verdoppelt habe.

„Butter bleibt eine Geschmackssache“, sagt Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz im Abendblatt. „Sie ist für den medizinischen Behandlungsprozess und den Genesungserfolg nicht von Relevanz.“ Die Qualität der medizinischen Versorgung bleibe davon unberührt.

Trotz der erheblich gestiegenen Ausgaben müsste die Klinik mit den vorhandenen Pauschalen auskommen, erklärt Eberenz im Abendblatt. Es trifft eben die Kassenpatienten. Die Einsparungen sind allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Asklepios kann damit wohl die zusätzlichen Ausgaben in Höhe von 2,6 Millionen Euro pro Jahr nur etwas abdämpfen. Doch irgendwo müsse an der Kostenschraube gedreht werden.

Beschwerden, wegen der fehlenden Butter, habe es von Patienten bisher keine gegeben, hat RTL erfahren. Im Gegenteil, die Klinik würde zunehmend Fragen nach einer mehr vegetarisch, vegan ausgerichteten Kost bekommen. (ml)

Butter schneite im aktuellen Öko-Test übrigens ziemlich schlecht ab: 17 von 20 Produkten im Test schmieren mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ ab, darunter auch fünf mit Bio-Siegel. „Die meisten sind ihr Geld nicht wert.“

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