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Alarmglocken schrillen nach Angriff auf Keller-Sohn

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Jens Keller hat jetzt auch privat die Schattenseite seines Jobs kennengelernt: Sein Sohn wurde verprügelt. Rückendeckung erfährt er indes auch von Kevin-Prince Boateng (rechts). © AFP

GELSENKIRCHEN - Es muss ein komisches Gefühl gewesen sein, als Jens Keller zur Pressekonferenz vor der Partie gegen den FC Basel (Mittwoch, 20.45 Uhr, Sky) erschien. Obwohl für den FC Schalke 04 ein so genanntes Schlüsselspiel ansteht, steht der 43-Jährige selbst im Mittelpunkt.

Von Jens Greinke

Während öffentlich bereits über seine Freistellung sowie über mögliche Nachfolger spekuliert wird, versucht Keller, seine Mannschaft „auf das wichtigste Spiel des Jahres“ vorzubereiten, wie es Kevin-Prince Boateng ausdrückt. Der Schalke-Coach selbst gibt vor, sämtliche Diskussionen um seine Person auszublenden: „Wir haben ein wichtiges Spiel vor der Brust, darauf fokussiere ich mich. Auf diese Dinge verwende ich keine Energie.“

Was nicht ganz stimmen dürfte. Schalke-Manager Horst Heldt berichtete jetzt, dass einer von Kellers Söhnen während des Schulbesuchs in eine Rangelei geraten sei, da er seinen Vater nach Hänseleien offenbar hatte verteidigen wollen. „Das wird dem Jens jetzt massiv stinken, dass ich das gesagt habe“, meinte Heldt, „aber da gehen bei mir die Alarmglocken an.“ Heldt macht vor allem die in manchen Medien oftmals ins Persönliche abdriftende Kritik an Keller für diesen Vorfall verantwortlich.

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Heldt weiß allerdings, dass die fachliche Kritik an der Arbeit Kellers oftmals nur schwer zu widerlegen ist und mittlerweile auch faktisch belegt werden kann. Nach dem vorzeitigen Aus im DFB-Pokal droht gegen den FC Basel in der Champions League das gleiche Schicksal. Wenn heute kein Sieg gelingt, schließen die Schalker die Vorrunde in der Gruppe E auf dem dritten Platz ab und rutschen in die Europa League ab. Zudem hinkt das Team in der Bundesliga den Erwartungen hinterher, steht nur auf Rang sechs.

„Wir brauchen da keine Alibis zu suchen. Es gibt keine Notwendigkeit, Trübsal zu blasen. Am Ende sind wir selbst für die Situation verantwortlich“, sagt der 43-Jährige: „Der größte Fehler wäre es, sich ständig selbst zu belügen.“ Deshalb müsse die Bewertung der Situation „gnadenlos authentisch und ehrlich“ stattfinden. Am Termin für diese Analyse hält der Schalke-Manager fest: „Wir werden die Situation nach dem letzten Hinrunden-Spiel gegen den 1. FC Nürnberg bewerten.“

Es dürfte allerdings fraglich sein, ob Keller im Falle eines vorzeigen Ausscheidens in der Königsklasse tatsächlich noch weiter die Mannschaft betreuen wird. Thomas Schaaf wird derzeit als aussichtsreichster Kandidat gehandelt. Der 52-Jährige wurde im Mai diesen Jahres beim SV Werder Bremen freigestellt, wo sein Vertrag noch bis zum Sommer 2014 läuft. Werders Manager Thomas Eichin sagte: „Wir habe keine Anfrage vorliegen. Deshalb müssen wir uns damit auch nicht beschäftigen.“

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