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WM geht weiter - Für die Fußballroboter

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© picture-alliance/ dpa/dpaweb

BONN - Die Fußballnationalmannschaft freut sich über den vierten Weltmeisterstern - die künstlichen Kollegen streben schon den sechsten Titel an. Die Fußballroboter der Universität Bonn fahren am Freitag ins WM-Gastgeberland Brasilien, um sich erneut den Weltmeistertitel in der Humanoid-TeenSize-Klasse zu erkämpfen.

Dabei setzt das zwölfköpfige Team um Professor Sven Behnke auf seine Stammspieler "Dynaped" und "Capedo" vom Uni-Team "NimbRo". "Das sind unsere Klassiker und Leistungsträger unseres Fußballteams", sagte Behnke am Mittwoch der Deutschen Presseagentur. Er leitet die Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme am Institut für Informatik der Universität Bonn.

"Dynaped" steht meistens im Tor, kann aber auch ins Feld laufen. "Copedo" gehört mit seiner Größe von 1,14 Meter zu den längsten Fußballrobotern. Er verfügt über drei Gelenke pro Arm und kann, wenn er hinfällt, auch selbstständig aufstehen. Wenn es sein muss, kann er auch den Ball mit den Händen aufheben und vom Spielfeldrand aus einen Einwurf machen. Aber diese Disziplin gehöre noch nicht zum regulären Spielbetrieb, sagte Behnke. Mit dabei sind auch der NimbRo-OP-Prototyp, der bereits im vergangenen Jahr seinen ersten Einsatz hatte, sowie zwei neue 3D-gedruckte Roboter.

Die stärksten Gegner kommen laut Behnke aus Japan und China. Am Donnerstag kommender Woche ist die Finalrunde in Joao Pessosa im Nordosten Brasiliens.

Der RoboCup ist eine internationale Initiative mit dem Ziel, die Weiterentwicklung intelligenter Roboter durch Wettbewerbe zu fördern. Bis 2050 sollen humanoide Fußballroboter entwickelt werden, die gegen den dann amtierenden menschlichen Weltmeister gewinnen können.

In einem parallelen Wettbewerb treten die Serviceroboter an. Da verlassen sich die Bonner auf ihre Champions "Cosero" und "Dynamaid", die seit 2011 Jahr für Jahr Erfolge feierten. Im Wettbewerb geht es laut Behnke um das Finden, das Erkennen, das Greifen von Objekten und deren Lieferung an die gewünschte Stelle. So ist einer der Bonner Serviceroboter etwa in der Lage, eine Gießkanne zu erkennen und damit Blumen zu gießen. Selbst wenn eine neue Kanne eine andere Form hat als die gewohnte, erkennt er sie und wässert die Blumen damit.

Hier allerdings erwächst den Bonnern nicht nur Konkurrenz aus dem Ausland. Ein Team der Universität Bielefeld hat den Roboter "Tobi" auf zehn Serviceprüfungen vorbereitet. Er tritt in dieser Kategorie gegen 18 Roboter aus elf Ländern an. - dpa/lnw

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