Fracking-Gegner zeigen vor dem Stadthaus Flagge

WERNE ▪ Sie sind nicht gegen alles, wohl aber gegen die Gasförderung mit der „Fracking“-Methode: Die Werner Bürgerinitiative gegen Gasbohren (BIGG) und die Herberner Bürgerinitiative für sauberes Trinkwasser (BIST) haben im Rahmen des internationalen Aktionstages auf die unkonventionelle Förderung von Erdgas hingewiesen.
7 000 Faltblätter waren im Vorfeld verteilt worden. „Wir wollen die Menschen über die Risiken informieren“, nannte BIGG-Sprecher Christian Krumkamp das Ziel. „Fracking“ - das heißt, dass große Mengen Wasser und Chemikalien eingesetzt werden, um schwer erschließbare Gasvorkommen wirtschaftlich zu nutzen. Dabei, so Gegner Horst Bauhof, laute die Frage nicht, ob der Lebensraum nachhaltig Schaden nehme, sondern lediglich wann. „Wie lange dauert es, bis die Gifte unser Trinkwasser und unsere landwirtschaftlichen Nahrungsmittel belasten?“
In Amerika schlügen in betroffenen Regionen schon mal Flammen aus dem Wasserhahn. Hier und da falle ein Vierbeiner auf der Weide tot um. Wo Bohrtürme in Sichtweite stünden, würden Häuser selbst in bildschöner Lage unverkäuflich. „Und auch in NRW, insbesondere in einer Bergbauregion wie dem Ruhrgebiet, kann der Störfall nicht ausgeschlossen werden“, schlägt Christian Krumkamp Alarm.
Die Konzerne, die das Gas verkaufen wollen, würden viel schönreden, aber nichts sicherstellen. Damit es nicht dazu kommt, dass Trinkwasser demnächst nur noch in Rationen aus dem Tankwagen erhältlich ist, will die BIGG am Ball bleiben, das Thema immer wieder aufrollen und eine Basis schaffen. „Denn nur wenn der Druck da ist, sieht sich die Politik zum zeitnahen Handeln verpflichtet“, weiß auch Rainer Schmeltzer.
Und dieser Druck, so der hiesige SPD-Landtagsabgeordnete weiter, muss in einer Breite erfolgen. Städte- und länderübergreifend, sachlich und fair. Die Genossen fordern dazu eine Änderung des Bergrechts.
Anlässlich des Aktionstages hatten die Bürger, allerdings am Stadthaus etwas abseits des Geschehens, die Möglichkeit, mit Politikern und Interessensvertretern ins Gespräch zu kommen. Auch Fracking-Gegner aus Drensteinfurt und waren anwesend. Auf den Tischen lagen Unterschriftenlisten gegen „Fracking“ aus. Da griffen nicht nur Werner zum Kugelschreiber. ▪ rw