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BIGG macht in Drensteinfurt mobil

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DRENSTEINFURT ▪ An Kreativität mangelte es den rund 200 Teilnehmern der Demonstration, zu der die „Bürgerinitiative Gegen Gasbohren“ gestern aufgerufen hatte nicht: „Frack yourself Exxon“ hatte Christa Heistermann auf ihr selbst gestaltetes Plakat geschrieben, um ihren Unmut zu äußern. „Irgendwie muss man, ja auf sich aufmerksam machen“, sagte die 59-Jährige.

Ilona Gröne, Leiterin der Kindergruppen im evangelischen Gemeindehaus, hatte für ihre rund 60 Schützlinge im Alter von ein bis vier Jahren, die gemeinsam mit ihren Eltern an der Demo teilnahmen, gelbe Fähnchen gebastelt. „Das ist schließlich die Generation, die frisches Wasser braucht“, so Gröne. Die siebenjährige Rieke trug ein selbst gemaltes Bild vor sich her. „Lasst das sein. Das ist unser Wasser“, hatte sie in großen roten Lettern über das Gesicht eines weinenden Mädchens geschrieben.

Auf ihrem Weg von der Dreingauhalle über die Hammer Straße, den Marktplatz bis zur Alten Post skandierte Stefan Henrichs, Vorsitzender der BIGG immer wieder über das Megafon „Münsterland statt Gasland“. Die Demonstranten – darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche – sorgten mit ihren mitgebrachten Trillerpfeifen, Vuvuzelas und Rasseln für allerhand Krach auf dem Weg zur Alten Post. Dort angekommen sang die Menge das von Ursula Denner eigens für den Anlass komponierte Lied „Stopp Fracking“.

Bei der anschließenden Abschlusskundgebung ging der Vorsitzende der BIGG auf die Gefahren des Frackings ein: „Wir haben alle die Bilder von den brennenden Wasserhähnen gesehen. Trinkwasser, auf das die Anwohner angewiesen sind, wird verseucht. Tonnenweise giftige Chemikalien werden in die Erde gepresst“, so Henrichs. Mit lauten Buhrufen und Pfiffen verliehen die Demonstranten, den Worte des BIGG-Vorsitzenden Nachdruck.

Er rief auch den gleichzeitig stattfindenen Dialogprozess, zu dem Exxon gestern in die Stadthalle Osnabrück eingeladen hatte, ins Gedächtnis: „Daran werden wir uns selbstverständlich nicht beteiligen“, so der 44-Jährige. Schließlich diene dieser Prozess nur dazu, ein Verfahren zu entwickeln, nach dem die Genehmigung erteilt werden könne und die Bürger ruhig gestellt würden, so der Vorsitzende.

Nach dem Protestmarsch zog er eine positive Bilanz: „Ich bin sehr zufrieden. Es war eine tolle Aktion und es hat Spaß gemacht,“ sagte Henrichs.

Im Anschluss an die Kundgebung waren die Teilnehmer aufgerufen, sich mit einem farbigen Handabdruck auf einem weißen Plakat zu verewigen. Bürgermeister Paul Berlage traf erst nach dem Ende der Demonstration an der Alten Post ein. Er war zuvor bei der Veranstaltung in Osnabrück gewesen. „Mir erschien die Teilnahme an der Konferenz wichtiger. Dort konnte ich die Drensteinfurter Interessen besser vertreten“, so das Stadtoberhaupt. ▪ wes

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